Kolumne Koaltion muss nachbessern

Viel ist in den vergangenen Monaten von den Wohnungsmärkten boomender deutscher Metropolen zu lesen. Hamburg, München, Berlin, Frankfurt und Köln sind begehrte Städte. Hinzu kommen einige Universitätsstädte wie Freiburg und Münster. Sie bieten gute Arbeitsplätze und Studienbedingungen sowie vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Entsprechend stark nachgefragt sind dortige Immobilien.Was nicht vergessen werden darf: Nicht überall sieht die Zukunft so rosig aus. Es gibt viele Regionen, sei es in Ostdeutschland, aber auch im Ruhrgebiet, im nördlichen Hessen und südlichen Niedersachsen sowie im Nordosten Bayerns, die schleichend veröden. Aus Klein- und Mittelstädten, die einst zentrale Funktionen für ihre Regionen hatten, ziehen wichtige Arbeitgeber ab, die Kaufkraft schwindet, Einzelhändler geben auf, die jungen Menschen ziehen fort und zurück bleiben letztlich wenige, meist ältere Menschen. Aber auch diese Wenigen müssen versorgt werden, müssen angemessen wohnen.

Wie können die dortigen Gemeinden ihre Infrastruktur aufrechterhalten, die ursprünglich für die doppelte oder dreifache Anzahl von Menschen ausgelegt war? Wie können Vermieter den modernen Anforderungen genügenden Wohnraum auch zukünftig zur Verfügung stellen? Aus meiner Sicht sind dies die drängenden Strukturfragen, auf die die Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik in der soeben begonnenen Legislaturperiode gemeinsam mit den relevanten Akteuren Antworten finden muss. Der Koalitionsvertrag gibt dazu leider wenig her – Regierung und Parlament müssen deshalb dringend nachbessern! Rolf Kornemann

Der Autor ist Präsident von Haus und Grund Deutschland

(RP)
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