Ergebnis von ADAC und Stiftung Warentest Gute Fahrradhelme für Kinder müssen nicht teuer sein

Berlin · Der ADAC und die Stiftung Warentest haben 18 Kinder-Fahrradhelme in der Preisspanne von zwölf bis 100 Euro in den Kategorien Unfallschutz, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffe getestet. Ein günstiger Helm hat mit „gut“ abgeschnitten.

 Kinder mit Fahrradhelmen (Symbolbild).

Kinder mit Fahrradhelmen (Symbolbild).

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Schon für wenig Geld können Fahrradhelme Kinder schützen. Das zeigt ein Gemeinschaftstest von ADAC und der Stiftung Warentest („test“ Ausgabe 4/2022). Dabei haben sich 18 Kinderhelme von zwölf bis 100 Euro in den Kategorien Unfallschutz, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffe prüfen lassen müssen.

Unter die fünf mit „gut“ bewerteten Helmen hat es auch ein Modell des Discounters Lidl für zwölf Euro geschafft. Die anderen guten Helme liegen zudem mehrheitlich im mittleren Preissegment von etwa 50 Euro.

Mit „befriedigend“ haben elf Modelle zwischen 25 und 100 Euro abgeschnitten. Das zweitbilligste Modell für 20 Euro ist dagegen mit „ausreichend“ nur auf den vorletzten Platz gekommen.

Ein Helm für 45 Euro fiel mit „mangelhaft“ durch. Aber nicht, weil er unsicher gewesen wäre - alle Helme im Test schützen vor Kopfverletzungen. Sondern im Kinnpolster haben sich sehr hohe Mengen eines kritischen Weichmachers gefunden. Der Hersteller hat laut „test“ einen Rückruf angekündigt. Polster vorhandener Helme sollten abgemacht und können bei der Firma kostenlos ausgetauscht werden.

Testsieger und „gut“ ist der „Abus Youn-I 2.0“ (Note 2,2) für 50 Euro. So schneiden ebenfalls ab: der „Alpina Pico Flash“ (2,4) für 50 Euro, der „Casco Mini 2“ (2,4) für 55 Euro, der „Lidl Crivit Kinder Fahrradhelm“ (2,4) für 12 Euro (Art.-Nr. 366848) und der „Bell Sidetrack II Mips“ (2,5) für 75 Euro.

Optimaler Schutz nur bei optimalen Sitz

Wichtig: Damit Kinder einen Helm regelmäßig tragen, muss dieser möglichst bequem sitzen. Daher besser mehrere Modelle mit dem Nachwuchs ausprobieren. Zwar schützen alle, doch sie passen nicht auf jede Kopfform, auch wenn es die meisten in verschiedenen Größen gibt.

Tipps für den Kauf: Der Helm sollte waagerecht auf dem Kopf sitzen, und zwar rund zwei erwachsene Finger breit über den Augenbrauen. Er darf weder nach hinten in den Nacken oder nach vorn in die Stirn rutschen können. Wenn man den Kopfring spannt, sollte der Kopf nur die gepolsterten Teile der Helmschale berühren.

Die Gurtbänder sollten nach dem Verschließen fingerbreit unter den Ohren zusammentreffen und dort ein Dreieck formen. Wenn man zwei Finger zwischen Hals und Band stecken kann, ist auch der Kinnriemen optimal eingestellt.

Mit Mips und ohne - keine einheitlichen Ergebnisse

Einige Helme wollen durch das sogenannte Multi-directional impact protection system (Mips) mehr Sicherheit bieten. Hier ist an der Innenseite des Helms eine Schale aus Kunststoff abgebracht, die sich unabhängig von der Schale bewegen kann. So sollen Rotationskräfte abgefangen werden, die während eines Aufpralls aufs Gehirn wirken.

„Unsere Prüfungen zeigen allerdings, dass Mips keine Voraussetzung für einen sicheren Helm sind“, schreibt „test“. So schützten einige Modelle ohne Mips gut vor Kopfverletzungen - einige Modelle mit Mips dagegen nur befriedigend. Es gab aber auch gut schützende mit Mips.

(felt/dpa)
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