Komponist Hans Ulrich Humpert tot

Er kam aus Paderborn, war aber in Intellekt, Gesinnung und emotionaler Verortung ein Kölner durch und durch. Hans Ulrich Humpert, 1940 geboren und jetzt 69-jährig gestorben, studierte an der dortigen Musikhochschule elektronische Musik beim legendären Herbert Eimert, wurde dessen Assistent – und 1972 sein Erbe.

Das war nicht alles: Mit Karlheinz Stockhausen bestritt Humpert lange auch das Studio für elektronische Musik des WDR. Unstrittig ist, dass die Geschichte der elektroakustischen Komponente des musikalischen Schöpfertums in Humpert einen idealen Motor hatte. Er war ein kreatives Genie und jagte anderen Zielen nach als etwa die Pariser Kollegen in der Nachfolge von Pierre Schaeffer und seiner "Musique concrète". Daneben war Humpert sehr an der Vermittlung seiner entrückten Materie gelegen; sein "Lexikon der elektronischen Musik" gilt als Standardwerk. Humperts letzte Nachtgedanken galten Heinrich Heine, für den er ein "Requiem" unter dem Titel "Matratzengruft, Paris" in Arbeit hatte – es bleibt leider unvollendet. WOLFRAM GOERTZ

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort