"Mandela: Der lange Weg zur Freiheit" Ein monumentaler Film über ein monumentales Leben

Berlin · 27 Jahre Einsamkeit, Enge und keine Freiheit: Die lange Haft war ein quälend dunkler Teil in Nelson Mandelas Leben. Was der Friedensnobelpreisträger im Gefängnis erleben musste, greift nun der Kinofilm "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" auf.

"Mandela: Der lange Weg zur Freiheit"
8 Bilder

"Mandela: Der lange Weg zur Freiheit"

8 Bilder

Erzählt wird die Geschichte von Mandelas Kindheit, dem Kampf gegen die Apartheid bis zu seiner Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas im Jahr 1994. Der Versuch, das Leben des im Dezember im Alter von 95 Jahren gestorbenen, südafrikanischen Nationalhelden auf zweieinhalb Stunden zu komprimieren, ist in weiten Strecken gelungen - vor allem Hauptdarsteller Idris Elba (41) spielt die Figur mit enormer Präsenz.

Der britische Regisseur Justin Chadwick ("Die Schwester der Königin") zeigt zwei Mandelas: einen Mann, der privat häufig einsam war und seine große Liebe verlor, und einen Revolutionär, der die Massen um sich scharen und die Welt verändern konnte. Der Film, der eine Adaption von Mandelas gleichnamiger Autobiografie ist, zeigt Mandela zunächst als jungen aufstrebenden Anwalt in Johannesburg, der in Kreise der einstigen Freiheitsbewegung und heutigen Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) kommt. Der charismatische Mann geht für die Rechte von Schwarzen auf die Straße - und kämpft mit vielen gegen die Apartheid und die britische Vorherrschaft in Südafrika.

Mandela wird einer der Anführer der Bewegung und geht schließlich in den Untergrund, dafür gibt er sein Familienleben mit Frau Winnie (gespielt von Naomie Harris, "Fluch der Karibik") auf. Auf einer abgelegenen Farm fliegt die Gruppe, die Bomben baut, schließlich auf. Für Mandela beginnen im Gefängnis auf der Insel Robben Island vor Kapstadt 27 Jahre der Einsamkeit und der Härte. Er muss in einem Steinbruch arbeiten - lebenslang lautet das Urteil. In diese Geschichte sind immer wieder Szenen aus der Kindheit und Jugend eingeschoben.

Platz für Gestik und Symbole

Das Plakat zeigt Mandela mit einer hochgestreckten Faust - tatsächlich ist er so häufig im Film zu sehen. Der Regisseur hat viel Raum geschaffen für prägnante Reden und Gedanken Mandelas: "Gemeinsam sind wir stark" ist ein solcher Satz, der mehrmals vorkommt. So schafft es der Film, den enormen Eindruck zu transportieren, den Mandela auf sein Volk machte.

Die Filmemacher haben sich mit dem Projekt dennoch viel vorgenommen - die Last, bei einem solchen Leben wie dem von Mandela jederzeit den richtigen Ton zu treffen, wiegt schwer. Und das Bestreben, so viele Teile wie möglich aus seinem Leben zu zeigen, führt stellenweise zu einem überdrehten und gehetzten Eindruck.

Hauptdarsteller Elba, der in den 90er Jahren in einer britischen Fernsehserie debütierte und für seine Rolle in der US-TV-Serie "Luther" 2012 einen Golden Globe gewann, ist es zu verdanken, dass der Protagonist die nötige Statur und Charisma hat. Er spielt kraftvoll, gewitzt und ideenreich - Mandela steht als Quelle der Freiheit da, der zum Symbol des Kampfes gegen die Unterdrückung der Schwarzen wird.

Als Mandelas Tod Anfang Dezember bekannt wurde, lief es einigen Kinobesuchern in London sicher eiskalt den Rücken hinunter - denn sie sahen in dem Moment die Premiere genau dieses Films. Auch Schauspieler Elba war unter ihnen. In einem Statement, das mehrere Medien veröffentlichten, sagte er: "Es war eine Ehre, in die Schuhe Nelson Mandelas zu schlüpfen und einen Mann zu porträtieren, der Ungleichheit verachtet, Barrikaden eingerissen und Menschenrechte vor den Augen der Welt verfochten hat."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort