Ersten Roman veröffentlicht Heike Makatsch und die Liebe

Düsseldorf (rpo). Die 34-jährige Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin Heike Makatsch hat ein Buch geschrieben. Leider erfährt man in dem Tagebuch-Roman "Keine Lieder über Liebe", den man getrost ignorieren kann, nichts über sie selbst. Denn der Lebenslauf des Multitalents aus Düsseldorf wäre durchaus ein Buch wert.

Heike Makatsch
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Foto: ddp

Die gute Nachricht zuerst: Nachdem der britische Top-Schauspieler Daniel Craig (37) sie nach sieben Jahren für das drogenabhängige Supermodel Kate Moss sitzen ließ, hat Heike Makatsch ihrer Wahlheimat London den Rücken gekehrt und lebt mittlerweile wieder in Deutschland. In Berlin dreht die gebürtige Düsseldorferin mit den großen Bambi-Augen derzeit einen Film nach dem anderen und ist richtig groß im Geschäft.

Die schlechte Nachricht: Makatschs neueste Produktion, "Keine Lieder über Liebe", scheint jedoch so schwach geraten zu sein, dass sich die 34-jährige Moderatorin, Schauspielerin und Sängerin jetzt auch noch als Autorin versucht. Und das mit einem äußerst seichten Debüt. In "Keine Lieder über Liebe - Ellens Tagebuch" erzählt Heike Makatsch die Geschichte des Films einfach noch einmal - nur eben aus der Frauenperspektive. Ein allzu offensichtlicher Marketing-Gag.

Für den Film (Start: 27. Oktober) haben Hauptdarsteller Heike Makatsch und Jürgen Vogel perfekte Mitspieler für sich gefunden: Einer der Beteiligten ist nämlich just Makatschs derzeitiger Freund Max Schröder, Mitglied der Hamburger Popband "Tomte". Den wiederum hat sich auch Kollege Jürgen Vogel ausdrücklich gewünscht, zusammen mit dem Sänger der Gruppe "Kettcar" - beides Leib- und Magenbands von Vogel. Im Film bilden die drei Herren die durch norddeutsche Clubs tingelnde "Hansen Band".

Heike Makatsch alias Ellen steht in dem Road-Movie zwischen zwei Brüdern: Jürgen Vogel alias Bandleader Markus und ihrem Freund Tobias (Florian Lukas), einem Jung-Regisseur, der eine Dokumentation über die Band seines Bruders dreht. Was Tobias bislang nur ahnt: Kostümbildnerin Ellen hatte einen One-Night-Stand mit Markus. Und so gerät die Dokumentation immer mehr zu einem Zeugnis über die Liebe und ihre Komplikationen als über eine norddeutsche Newcomerband.

Heike zwischen zwei Brüdern

Um den Film "Keine Lieder über Liebe" - und damit auch ihr Buch - zu vermarkten, reist Heike Makatsch derzeit durch die Republik, liest aus ihrem Erstlingswerk vor ("Im Großen und Ganzen habe ich es in einem Rutsch geschrieben"), verteilt Autogramme und kommentiert Filmausschnitte. Ihr Freund Max Schröder gibt dabei einige Filmsongs zum Besten. Gleichzeitig kommt die CD der "Hansen Band" in die deutschen Plattenläden. Sie trägt - wie sollte es anders sein - den selben Titel wie Film und Buch.

Man könnte sich ein interessanteres Romandebüt von Multitalent Heike Makatsch vorstellen. Eines, in dem man mehr über sie selbst erfährt beispielsweise. Denn ihr Werdegang liest sich spannender als das gerade erschienene fiktive Tagebuch: Tochter einer Grundschullehrerin und des Juristen und ehemaligen Eishockey-Nationaltorhüters Rainer Makatsch. Abitur in Düsseldorf, abgebrochenes Studium der Medienwissenschaften, abgebrochene Schneiderlehre. Ein Moderatoren-Casting beim Musiksender MTV verläuft im Sand. Der deutsche Konkurrenz-Sender Viva rückt Heike Makatsch als 21-Jährige schließlich ins Rampenlicht.

Die Düsseldorferin entwickelt sich im Rekordtempo zum Aushängeschild für die Jugendsender Viva und RTL2, wird als "Vorzeige-Mädchen einer neuen, postfeministischen Generation" gefeiert. Schließlich der Sprung in die Filmbranche dank Detlef Bucks "Männerpension". Mittlerweile hat sich die Rheinländerin durch anerkannte Produktionen wie "Aimée und Jaguar", "Gripsholm", "Die Affäre Semmeling" oder "Anatomie 2" als ernst zu nehmende Schauspielerin etabliert. Für ihre Leistungen wurde sie unter anderem mit der Goldenen Kamera und dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Nun also auch noch Heike Makatsch als Autorin - mit einem Buch, das man getrost ignorieren kann.

(Rheinische Post)
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