Bergische Buchhandlung in Radevormwald Zuhörer gebannt und fasziniert von Tom Saller

Radevormwald · Zu einem besonderen Literaturgenuss mit dem Wipperfürther Spiegel-Bestseller-Autor Tom Saller lud die Bergische Buchhandlung am Schlossmacherplatz ein.

 Tom Saller las in der Bergischen Buchhandlung.

Tom Saller las in der Bergischen Buchhandlung.

Foto: Jürgen Moll

Wie gebannt hängen die Besucher buchstäblich an den Lippen des Bestseller-Autors: Mit ruhiger, getragener und geduldiger Stimme liest Tom Saller aus seinem Erstlingswerk „Wenn Martha tanzt“ von 2018 vor. Seine gewählte Sprache, die wohlklingenden Formulierungen zauberm wie von Geisterhand Szenen vor dem inneren Auge und binnen Sekunden ist der unvoreingenommene Zuhörer eingetaucht in eine fremde und vergangene Welt im Pommern des frühen 20. Jahrhunderts. Genau dort wurde Sallas Hauptfigur Martha geboren und wuchs auf, bis es sie als junge Frau nach Weimar zieht, um im Bauhaus zu studieren und ihren künstlerischen Talenten – sie ist Synästhetikerin und sieht beim Klang von Tönen geometrische Formen – nachzugehen.

Zwischen den Textpassagen nimmt sich Saller Zeit, um sich mit seinem faszinierten Publikum zu unterhalten, seinen kreativen Schaffungsprozess zu skizzieren, zu verraten, wer ihn bei seinen Figuren inspiriert hat. Der Roman habe drei Erzählungsstränge, spiele sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit, verknüpft über Marthas Urenkel in die heutige Zeit. Und es gehe um ein Tagebuch. Seine Heimatstadt Wipperfürth spiele ebenfalls eine Rolle in seinem Roman, auch wenn sie nicht genannt werde. „Den Anfang des Buches habe ich tatsächlich als Letztes geschrieben“, sagt Saller. Den historischen Teil in seinem Erstlingswerk, der gut Zweidrittel des Gesamtromans ausmache und in dem er viel Recherchearbeit hineingesteckt habe bis hin zu Recherchereisen nach Weimar, sei als erstes fertig gewesen. „Mir gefiel die Sprache im historischen Teil, aber mir fehlte ein Haken, der die Leser fesselt“, sagt der Wipperfürther. „Also habe ich eine Geschichte drumherum geschrieben, indem der historische Teil eingebettet ist.“ Die Zuhörer nicken. „Das mit dem Haken ist Ihnen gelungen“, entfährt es einer Zuhörerin, die schon nach der Lesung eines ersten Abschnittes mehr wissen will. Doch alles über seinen facettenreichen Familienroman verrät Saller bei dieser Lesung natürlich nicht.

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