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Bollywood am Alexanderplatz

Action "Don – The King Is Back" mit Shah Rukh Khan

Wie bitte, wundert sich Dons schöne Komplizin, auch der Vizepräsident der "Deutschen Zentralbank" ist ein Inder? "Wir Inder sind überall", lächelt der Don. Als die Drehbuchautoren diesen Satz ihrem Star Shah Rukh Khan für die Fortsetzung des "Don" in den Mund legten, konnten sie noch nicht wissen, dass tatsächlich ein Inder zum Chef der Deutschen Bank (der echten, nicht der fiktiven) ernannt würde.

Shah Rukh Khan ist seit den 1990er Jahren einer der größten Stars "Bollywoods", des populären Kinos aus Bombay (Mumbai), dem Zentrum der indischen Filmindustrie. Als er 2008 zum ersten Mal die Berliner Filmfestspiele zur Premiere seines jüngsten Films besuchte, wurden die Veranstalter noch überrumpelt vom Ansturm der Massen – auch in Berlin hat "Bollywood" viele Fans. In diesem Jahr ging es weniger chaotisch zu, als der Mann zur Deutschland-Premiere seines Films kam, der vorwiegend in Berlin gedreht wurde: "Don 2", die Fortsetzung eines Films, mit dem Shah Rukh Khan 2006 an den Erfolg eines indischen Kassenschlagers von 1978 angeknüpft hatte. Und Shah Rukh Khans "Don 2" überzeugt mit deutlich mehr Rasanz, deutlich mehr Geschick im Einbau von Berliner Sehenswürdigkeiten – und vor allem: mit einer kräftigen Prise Ironie, die an die besten Bond-Filme erinnert.

"Don" ist kein Held, der die Welt retten will, sondern ein Gentleman-Schurke, der auf dem Weg zu seinen Meister-Streichen nicht nur die Polizei, sondern vor allem mordlüsterne Konkurrenz aus allen Unterwelten dieser Welt überlisten muss. Khans Standard-Ausdruck, ein spöttisches Lächeln, passt gut zur Rolle eines Gauners, zu dessen Repertoire auch der Trick gehört, sich manchmal verhaften zu lassen – diesmal erst in Kuala Lumpur, Malaysia, und dann auch in Berlin, wo immerhin deutsche Polizei den indischen Interpol-Agenten helfen darf. Don bahnt sich seinen Weg in Berlins sichersten Banktresor, um Euro-Druckplatten zu stehlen, mit einer gut dosierten Mischung aus Intrigen, Maskeraden, Schießereien und Verfolgungsjagden. Er stürzt sich von einem Hoteldach am Alexanderplatz in die Tiefe wie Tom Cruise in "Mission Impossible" vom Al Burj in Dubai.

So unterhaltsam wie seine Hollywood-Vorbilder ist "Don" allemal. Er hinterlässt indes das Bedauern, dass "Bollywood", je häufiger es sich auf westliche Schauplätze begibt, auf die Gesangs- und Tanzeinlagen verzichtet, die seine Filme unverwechselbar machten. llll

(RP)
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