Steven Soderbergh bei der Berlinale
Mallory Kane bricht Männern mit den Oberschenkeln das Genick, und Streifschüsse lässt sie sich verbinden, während sie im Fluchtwagen über Schneepisten brettert. Steven Soderbergh hat einen Action-Thriller gedreht. Und das bedeutet bei ihm, dass er die Spielregeln des Genres mit solcher Begeisterung erfüllt, dass dabei immer unterhaltsames Tempo-Kino herauskommt – und ironisches.
Sein neuestes Werk "Haywire" hat er jetzt bei der Berlinale vorgestellt. Eine Agentengeschichte, in der Superfrau Kane für den amerikanischen Staat auf der ganzen Welt die kniffligen Einsätze ausführt, Geiseln befreit, Bösewichte beschattet. Sie ist Ex-Marine, kennt also keinen Schmerz und hat im Leben nur einen Vertrauten: ihren Vater. Gespielt wird diese Frau von der nur in Martial-Arts-Kreisen bekannten Gina Carano. Doch umgeben hat Soderbergh sie mit lauter hochrangigen Stars: Michael Fassbender, Michael Douglas, Antonio Banderas und Ewan McGregor mit der dämlichsten Frisur der Filmgeschichte. Diese Leute in lauter Nebenrollen zu sehen ist schon komisch. Und dann spielen sie auch noch Karikaturen ihrer Paradefiguren, Banderas etwa den Latin Lover in weißen Leinenhosen oder Michael Douglas den Agentenführer auf staatlicher Seite mit besorgter Miene. Man sieht diesen Schauspielern an, wie sie sich hinter den Rollenfassaden königlich amüsieren. Und dann macht das der Zuschauer eben auch. DOROTHEE KRINGS
"Haywire" kommt am 8. März in die deutschen Kinos.