US-Team schwach Europas Golfer haben Ryder-Cup-Sieg vor Augen

Paris · Europas Golfstars haben beim 42. Ryder Cup sehr gute Chancen, die Trophäe von den Amerikanern zurück zu erobern. Überraschend: Zwei Europäer gewann alle Matches.

 Tiger Woods erwischte einen gebrauchten Tag.

Tiger Woods erwischte einen gebrauchten Tag.

Foto: AFP/FRANCK FIFE

Die europäischen Fans feierten ihre neuen Ryder-Cup-Helden Francesco Molinari und Tommy Fleetwood. „Europe, Europe, Europe“, schrien tausende völlig begeisterte Golf-Fans am 14. Grün, als das Duo aus Italien und England ihren vierten Sieg im vierten Match im Le Golf National in der Nähe von Paris perfekt machte.

Die beiden Golfprofis waren auch am Samstag die herausragenden Spieler des Kontinentalvergleichs gegen Titelverteidiger USA. Nach zwei Tagen liegt das Team Europa mit 10:6 gegen die US-Auswahl in Führung und hat nun beste Chancen, die Trophäe zurück zu erobern.

Am Finaltag benötigt das Team von Kapitän Thomas Björn aus den abschließenden zwölf Einzeln nur 4,5 Punkte zum Sieg. Die USA braucht dagegen acht Punkte. Bei einem 14:14 behält der Titelverteidiger die Ryder-Cup-Trophäe. Am Samstagvormittag hatten die Europäer mit einer erneuten Gala-Vorstellung drei der vier Team-Duelle gewonnen und ihren Vorsprung auf 8:4 ausgebaut. Die vier Nachmittags-Matches endeten 2:2.

Auch an Tag zwei spielten sich British-Open-Champion Molinari und Ryder-Cup-Neuling Fleetwood in einen Rausch. Vier Siege in vier Matches - das war in der langen Geschichte des wichtigsten Team-Events im Golfsport noch keinem europäischen Duo gelungen. „Wir waren heute so, so gut. Das ist wirklich emotional und wir haben erst Samstag“, sagte der völlig überwältigte Fleetwood.

Für US-Superstar Tiger Woods sind Molinari/Fleetwood in Paris zum Alptraum geworden. Dreimal trat der 14-malige Major-Sieger gegen das Duo an, dreimal kassierte er mit seinem jeweiligen Spielpartner eine krachende Niederlage - zweimal mit Masters-Champion Patrick Reed, einmal mit Rookie Bryson DeChambeau.

Damit droht der Ryder Cup für den sichtlich frustrierten Woods und das US-Team, zu einem Desaster zu werden. Dabei war der 42-jährige Kalifornier vor dem Golf-Gipfel in Frankreich der große Hoffnungsträger. Noch am vergangenen Sonntag hatte der langjährige Weltranglisten-Erste sein Comeback nach Verletzungen und privaten Problemen in Atlanta mit dem 80. Sieg auf der US-Tour gekrönt.

Europas Stars agierten an beiden Tagen als verschworene Einheit mit einem klaren Ziel. Teamgeist zu zeigen, war dem dänischen Kapitän Björn enorm wichtig. Und die Spieler folgten seinen Anweisungen. Immer wieder feuerten sie sich lautstark an, klatschen sich ab und gaben sich gegenseitig Tipps. Bei den Amerikanern war davon herzlich wenig zu sehen.

(pabie/dpa)
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