„Fusion immer wahrscheinlicher“ Laut Insidern läuft der Deutschen Bank die Zeit davon

Frankfurt · Der gebeutelten Deutschen Bank läuft nach Ansicht von zwei mit der Situation des größten deutschen Geldhauses vertrauten Personen die Zeit davon. Eine Fusion mit einer anderen Bank werde immer wahrscheinlicher.

Das sagte eine der Personen, die nicht namentlich genannt werden wollten, am Donnerstag zu Reuters. Die Analyse der Situation habe sich bei Banken, Analysten, Anteilseignern und auch im Finanzministerium in Berlin geändert. Vor wenigen Monaten habe man noch gedacht, die Banken hätten mehr Zeit, ihre Hausaufgaben zu machen. Das werde jetzt nicht mehr so gesehen. Die Entscheidung müsse deshalb schneller fallen.

Aus dem Umfeld eines wichtigen Aktionärs hieß es, die Lage hat sich in den vergangenen Wochen klar zugespitzt. Man wolle aber noch abwarten, wie die Bilanzen der beiden Banken am Markt aufgenommen würden. Die Deutsche Bank gewährt den Investoren an diesem Freitag einen Blick in die Bücher, die Commerzbank dann am 14. Februar. "Dann müssen wir entscheiden, ob wir unsere Einschätzung ändern müssen." Sollte die Politik eine Fusion wollen, werde man sich nicht dagegenstellen.

Die Deutsche Bank sieht eine von der Bundesregierung orchestrierte Fusion mit der Commerzbank laut einem Agenturbericht als letzte Option, sollte es nicht schnell gelingen, das krisengeplagte Institut auf Kurs zu bringen. Man habe Angst, dass ein solcher Deal am Ende die einzige Option für die Deutsche Bank sein könnte, wenn das Geschäft sich im laufenden ersten Quartal nicht verbessern sollte, berichtete "Bloomberg" am Donnerstag unter Berufung auf nicht genannte Personen, die über die Gedankenspiele im Hintergrund informiert sein sollen. Die Gespräche zwischen den beiden Geldhäusern könnten bereits Mitte des Jahres beginnen. Deutsche Bank, Commerzbank und das Finanzministerium in Berlin wollten keinen Kommentar abgeben.

(felt/Reuters)
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