Nach jahrelanger Zusammenarbeit Commerzbank stoppt Unicef-Sponsoring

Düsseldorf · 37 Jahre lang finanzierte die Dresdner Bank und nach der Übernahme die Commerzbank verschiedene Unicef-Galas in der Region. Damit ist nun Schluss. Die letzte Gala ist im Dezember. Unicef-Urgestein Heribert Klein macht weiter.

 Schlussbild einer Unicef-Gala in Hilden (Archivbild).

Schlussbild einer Unicef-Gala in Hilden (Archivbild).

Foto: Ralph Matzerath

Die Commerzbank beendet die langjährige Kooperation mit dem Deutschen Komitee für Unicef zum Ende dieses Jahres. Seit 1981 hat die Dresdner Bank und, nach der Übernahme im Jahr 2009, die Commerzbank. die Aktivitäten des Deutschen Komitee für Unicef finanziell jährlich im sechsstelligen Eurobereich unterstützt.

Dazu zählten Unicef-Gala-Veranstaltungen in Hilden, Köln und Neuss sowie vielfältige Hilfs-Aktionen wie "Kleine Münzen, große Hilfe" zur Euro-Bargeldeinführung im Raum Düsseldorf oder die insgesamt neun Aktionen rund um "Ein Herz für Unicef".

Als Grund für das Ende des Sponsorings gab die Commerzbank an, ihre gesamten karitativen Engagements neu ausrichten zu wollen. So engagiert sich das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut etwa in einer eigenen Stiftung und als Sponsor des Deutschen Fußballbundes. Die Restrukturierung der Bank stehe mit dem Ende der Unicef-Aktivitäten nicht in Zusammenhang, sagte eine Sprecherin des Instituts.

Die Commerzbank will mit dem Abbau von 9600 Vollzeitstellen bis 2020 die Kosten langfristig senken. 2300 neue Jobs werden parallel aufgebaut, etwa um die Digitalisierung der Bank voranzutreiben. Ende Juni gab es noch gut 40.000 Vollzeitstellen im Haus, nachdem ein Teil der Jobs schon weggefallen ist. Bis zum Jahr 2020 plant das Institut mit einem Stammpersonal von rund 36.000 Vollzeitstellen.

Keine Angaben zum Stellenabbau

Wie viele Jobs in Düsseldorf betroffen sind, dazu äußerte sich das Institut nicht. Marktbeobachter gehen aber davon, dass Düsseldorf weniger stark als andere deutsche Standorte von dem Stellenabbau betroffen ist. Der Großraum gilt als Wachstumsregion innerhalb des Kreditinstituts.

Die letzte Unicef-Veranstaltung in Partnerschaft mit der Commerzbank wird die 37. Unicef-Gala am 8. und 9. Dezember in Hilden. Mit dem Gesamterlös der Unicef-Veranstaltungen in Hilden, Neuss und Köln konnte Kindern in Not mit mehr vier Millionen Euro geholfen werden. Auch die Neusser Unicef-Veranstaltung wird nicht mehr gesponsort. Ob - und wenn ja in welcher Form - die Veranstaltungen doch noch mit anderen Sponsoren weitergeführt werden, entscheidet das Deutsche Komitee für Unicef.

Das Gesicht des Kinderhilfswerks ist Heribert Klein. Er rief vor 37 Jahren die Aktion als Sprecher der Dresdner Bank ins Leben. Besonders Versteigerungen von künstlerisch gestalteten Herzen brachten ihm viel Aufmerksamkeit. Nach der Übernahme durch die Commerzbank gab es Gerüchte über ein Aus. Als Klein vor fünf Jahren in Rente ging, wurde er als Berater der Bank engagiert, auch um das Unicef-Engagement fortzusetzen.

Gegen Jahresende wird Klein sein Büro in der Bank aufgeben müssen. Er kündigte an, sich auch weiterhin für das Deutsche Komitee für Unicef als Mitglied des Komitees einsetzen zu wollen. Schließlich habe er Sir Peter Ustinov seinerzeit versprochen, dass er, so lange er gesund sei, sich für Kinder in Not einsetzen wolle.

(tb)
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