Einstweilige Verfügung "Goleo" will nicht gesundheitsschädlich sein

Altenkunstadt/Frankfurt (rpo). Die Zeitschrift "Öko-Test" darf das WM-Maskottchen "Goleo" nicht mehr als gesundheitsgefährdend bezeichnen. "Öko-Test" hatte über angebliche Schadstoffe in der Plüschfigur geschrieben. Hersteller Nici erwirkte eine einstwilige Verfügung.

Das Landgericht Coburg untersagte "Öko-Test" Behauptungen über Schadstoffe in der Plüschfigur und eine dadurch bedingte angebliche Gesundheitsgefährdung, wie der Hersteller Nici am Donnerstag mitteilte. "Öko-Test" kündigte an, Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung einzulegen.

In ihrer Juni-Ausgabe hatte die Zeitschrift über die Schadstoffbelastung von WM-Fan-Artikeln berichtet. In dem Test sei unter anderem beim WM-Maskottchen Dibutylzinn nachgewiesen worden, das nach "Öko-Test"-Aussage bereits in geringen Mengen das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch des Menschen beeinträchtigen kann.

"Wir sind mit der einstweiligen Verfügung in vollem Umfang vom Landgericht Coburg bestätigt worden", hieß es in einer Mitteilung des insolventen Unternehmens Nici. Die Behauptungen der Zeitschrift seien unzutreffend und vollkommen unangemessen. Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé prüfe nun mögliche Schadenersatzansprüche, die sich aus der Veröffentlichung ergeben könnten.

"Öko-Test" zeigte sich erstaunt über den Erlass der einstweiligen Verfügung. Sie betrifft laut Zeitschrift nämlich Sätze, die sich entweder gar nicht explizit auf das Plüsch-Maskottchen beziehen oder aber eine freie Meinungsäußerung darstellen. Nici hatte unter anderem moniert, dass "Öko-Test" das zu Grunde liegende Gutachten nicht zur Verfügung gestellt habe. Dem widerspricht das Blatt: "Richtig ist, dass Originalgutachten, die im Auftrag von 'Öko-Test' erstellt wurden, das Haus nicht verlassen. Sämtliche Informationen aus den Gutachten werden aber Herstellern zur Verfügung gestellt."

(ap)
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