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Stellenabbau 7500 Jobs in Gefahr - Ver.di droht Allianz mit Streik

München (rpo). Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat dem Allianz-Konzern mit Streik gedroht. Der Konzern betreibe eine "absolut brutale" Personalpolitik, hieß es von Ver.di. Hintergrund sind Berichte darüber, dass der Konzern mit dem Abbau von rund 7500 Stellen Kosten sparen will.

"Der Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen verträgt sich nicht mit dem Milliardengewinn, den die Allianz erwirtschaftet", sagte ver.di-Vorstand Uwe Foullong am Mittwoch. Der Allianz-Vorstand will seine Pläne für einen radikalen Umbau des Versicherungsgeschäfts in Deutschland am Donnerstag bekanntgeben.

Die Bank JP Morgan erwartet den Abbau von 6000 Stellen allein im Versicherungsgeschäft der Allianz. Das lasse sich aus den geplanten Einsparungen abschätzen, erklärte ein Analyst. Bei der Tochter Dresdner Bank würden nach dieser Rechnung weitere 1500 Stellen wegfallen.

Ver.di forderte den garantierten Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2012. "Geschieht dies nicht, ist ein Arbeitskampf unausweichlich", sagte Foullong. Außerdem verlange die Gewerkschaft eine Standortgarantie. Die Belegschaft sei "erbost über das Verhalten des Managements und ist bereit zum Arbeitskampf." Die Allianz hat zugesagt, bis 2007 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten, und mit der Gewerkschaft bereits einen Sozialplan vereinbart.

Die Allianz peilt in diesem Jahr einen Rekordgewinn von 4,9 Milliarden Euro an, verliert aber in Deutschland seit Jahren Marktanteile. Deshalb will sie die bislang eigenständigen Sparten Sach-, Lebens- und Krankenversicherung zusammenführen und die getrennten Vertriebswege bündeln. Das sei kundenfreundlicher, billiger und für die Konzernführung übersichtlicher, hatte Allianz-Chef Michael Diekmann erklärt.

Foullong sagte, der radikale Umbau der Allianz könne nur umgesetzt werden, wenn die Beschäftigten mitgenommen würden. Das Management habe sie aber monatelang im Unklaren lassen, weil sie "nach einem günstigen Zeitpunkt gesucht" habe: "Derzeit beschäftigt sich ja ganz Deutschland mit der WM oder mit dem Sommerurlaub."

(ap)
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