Gasprom im Zugzwang Turkmenien will Russland den Gashahn zudrehen

Aschgabat (rpo). Der zweitgrößte Gasexporteur nach Russland unter den Staaten der ehemaligen Sowjetunion, Turkmenien, will seine Gaspreise von Juli an um 30 Prozent anheben. Sollte der russische Gasprom-Konzern das nicht akzeptieren, würden die Gaslieferungen nach Russland eingestellt. Ein ähnlicher Streit um Gaspreise hatte bereits einmal in Europa zu Engpässen geführt.

Turkmenien hat am Mittwoch Russland mit der Einstellung der Gaslieferungen gedroht, falls der staatliche Gasprom-Konzern nicht die geplante Preiserhöhung um 30 Prozent akzeptiert. Energieminister Kurbanmurad Atajew erklärte, sein Land wolle den Preis für 1.000 Kubikmeter Gas vom kommenden Monat an von 65 auf 100 Dollar anheben. Wenn Gasprom das nicht akzeptiere, würden die Lieferungen eingestellt. Turkmenien ist unter den Staaten der ehemaligen Sowjetunion der zweitgrößte Gasexporteur nach Russland.

Ein Streit um den Gaspreis zwischen Russland und der Ukraine hatte zum Jahreswechsel dazu geführt, dass die Gaslieferungen an die Ukraine vorübergehend eingestellt wurden. Dies führte auch in Europa zu Engpässen. Die Ukraine stimmte dann einer Preiserhöhung zu. Gasprom hatte schon in jüngster Zeit gewarnt, dass die Preise weiter angehoben würden, wenn die zentralasiatischen Staaten mehr Geld für ihr Gas verlangten.

(ap)
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