Auch Dortmund und Aachen von Stellenabbau betroffen Allianz schließt Standort Köln

München/Köln (rpo). Der Umbau des Finanzkonzerns Allianz, bei dem 7500 Stellen gestrichen werden, trifft Köln am härtesten: Bis 2008 will Allianz den Standort komplett schließen. Auch Dortmund und Aachen sind von der Radikalkur betroffen.

Die von der Schließung betroffenen rund 1300 Arbeitnehmer können sich innerhalb des Konzerns um andere Arbeitsplätze bewerben, wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstag in München mitteilte. In Nordrhein-Westfalen sollen zudem der Nebenstandort der Sachversicherung in Aachen sowie die Niederlassung der Krankenversicherung in Dortmund geschlossen werden.

Insgesamt will der Konzern durch die Umstrukturierungen seines deutschen Versicherungsgeschäfts und der Dresdner Bank bis zum Jahr 2008 rund 7480 Stellen abbauen. Davon sollen etwa 5000 Arbeitsplätze in den inländischen Versicherungsaktivitäten und rund 2480 Stellen bei der Banktochter wegfallen. Mit dieser Maßnahme solle die Basis für weiteres profitables Wachstum gelegt werden.

In der Inlandstochter für das Versicherungsgeschäft, der Allianz Deutschland AG, sollen durch die neue Struktur die Kosten um 500 Millionen bis 600 Millionen Euro reduziert werden, kündigte die Gesellschaft an. Dabei will die Allianz die Zahl ihrer Verwaltungsstandorte im Inland von derzeit 21 auf 10 reduzieren. Der Konzern beschäftigte Ende des vergangenen Jahren knapp 178 000 Mitarbeiter.

Auch Dresdner Bank baut drastisch ab

Bei der Dresdner Bank kommt es nach bereits deutlichen Stellenkürzungen in den Jahren 2001 bis 2004 ebenfalls zu einem erneuten drastischen Arbeitsplatzabbau. Von den 2480 betroffenen Stellen fallen 1980 bei der Dresdner Bank AG weg, in in- und ausländischen Tochtergesellschaften 500 Stellen, wie die Bank mitteilte.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat als Reaktion auf den geplanten Stellenabbau des Allianz-Konzerns Warnstreiks angekündigt. Die Beschäftigten hätten angesichts des Rekordgewinns der Allianz kein Verständnis für den Umgang des Konzerns mit ihnen, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Uwe Foullong am Donnerstag in Berlin. Daher würden jetzt erste Warnstreiks vorbereitet. Im vergangenen Jahr hatte die Allianz einen um 30 Prozent gesteigerten Rekordgewinn von 4,4 Milliarden Euro erzielt und den Umsatz um rund 4 Prozent auf über 100 Milliarden Euro gesteigert.

(afp)
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