Folge der Krise Den Unternehmen geht das Geld aus

Berlin (RPO). Die deutschen Unternehmen haben Probleme mit ihrer Liquidität. Nach der Wirtschafts- und Finanzkrise kann laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages etwa jedes zweite Unternehmen seine Kosten zurzeit nicht aus den laufenden Einnahmen decken.

Die Zahlen der Umfrage wurden heute in Berlin beröffentlicht. Rund 800 Unternehmensantworten liegen ihnen zugrunde.

"Der Liquiditätsbedarf der Unternehmen steigt, weil die Betriebe im Aufschwung in Vorleistung gehen müssen und weil die Liquiditätspolster in vielen Betrieben nach der wirtschaftlichen Durststrecke aufgezehrt sind", sagte DIHK-Chefvolkswirt Volker Treier. "Je länger eine solch schwierige Situation anhält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich für die Betriebe die Existenzfrage stellt".

In der Umfrage gaben fast zwei Drittel der Unternehmen an, erhöhten Liquiditätsbedarf zu haben. Benötigt wird das Geld vor allem für den laufenden Betrieb (54 Prozent der Betriebe mit erhöhtem Liquiditätsbedarf), für Investitionen (44 Prozent) oder für die Finanzierung neuer Aufträge (41 Prozent). Viele Unternehmen greifen laut Umfrage deshalb zur Finanzierung ganz oder zumindest teilweise auf bestehende Kreditlinien zurück (48 Prozent der befragten Unternehmen). 21 Prozent der befragten Unternehmen finanzieren sich derzeit aus ihrem Kapitalstock. 22 Prozent müssen sogar private Rücklagen einsetzen.

Laut DIHK haben die Unternehmen aber auch aus der Krise gelernt. 58 Prozent sind nach eigenen Angaben bei der Liquiditätsplanung gut aufgestellt. 42 Prozent geben zwar an, noch über kein fundiertes Liquiditätsmanagement zu verfügen, mehr als die Hälfte dieser Firmen plant jedoch ebenfalls die Einführung entsprechender Maßnahmen.

(apd/pst)
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