Angebot im Tarifstreit Arbeitgeber bieten im öffentlichen Dienst 3,5 Prozent mehr Lohn

Berlin · Die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben in den Tarifverhandlungen eine Lohnerhöhung für die Beschäftigten angeboten. Die Gewerkschaft Verdi bezeichnet das Angebot als „respektlos“.

 Seit Wochen fordern die Angestellten im öffentlichen Dienst einen höheren Lohn.

Seit Wochen fordern die Angestellten im öffentlichen Dienst einen höheren Lohn.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Bund und Kommunen haben im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts eine in drei Stufen aufgeteilte lineare Lohnerhöhung von insgesamt 3,5 Prozent angeboten. Außerdem sollen alle Beschäftigten eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 300 Euro erhalten, teilte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Freitag in Berlin mit. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in der nächsten Verhandlungsrunde einen Abschluss finden", erklärte Seehofer mit Blick auf die am Donnerstag anstehende Fortsetzung der Verhandlungen.

Es ist das erste Arbeitgeberangebot in dem Tarifstreit für die insgesamt 2,3 Millionen Beschäftigten. Die Laufzeit soll vom 1. September diesen Jahres bis 31. August 2023 reichen. Neben der linearen Erhöhung für alle Beschäftigte sollen Beschäftigte in Pflegeberufen monatlich 50 Euro als Pflegezulage bekommen sowie weitere Zulagen für Wechselschichten und Intensivzulagen.

Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern 4,8 Prozent höhere Löhne bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, monatlich jedoch mindestens 150 Euro mehr Geld. Beide lehnten das Arbeitnehmerangebot als unzureichend ab.

"Die angebotenen Lohnsteigerungen sind geradezu respektlos", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Frank Werneke. Anders als Seehofer sieht er die Tarifparteien von einem Durchbruch weit entfernt. Das Angebot sei "Ausdruck mangelnder Wertschätzung". Beamtenbund-Chef Ulrich Silberbach erklärte, das Angebot reiche "vorne und hinten nicht".

(sed/dpa/AFP)
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