Rheinbahn und Awista betroffen Verdi ruft erneut zu Warnstreik in Düsseldorf auf

Düsseldorf · Die Gewerkschaft Verdi will, dass die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes noch in dieser Woche erneut die Arbeit niederlegen. In Düsseldorf wird unter anderem die Rheinbahn wieder bestreikt.

 Busse der Rheinbahn stehen in einem Depot. (Archiv)

Busse der Rheinbahn stehen in einem Depot. (Archiv)

Foto: picture alliance / dpa/Monika Skolimowska

Die Gewerkschaft Verdi will am Donnerstag (15. Oktober) ihre Forderungen in der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst untermauern. Dazu werden die dortigen Beschäftigten zum dritten Mal in knapp zwei Wochen aufgerufen, einen Tag lang die Arbeit niederzulegen. Betroffen ist auch wieder die Landeshauptstadt Düsseldorf.

Am Warnstreik beteiligen sollen sich Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Rentenversicherung Rheinland, des Jobcenters und der Arbeitsagentur, der LVR-Kliniken Düsseldorf, der Stadtwerke Düsseldorf, der Awista, der Stadt- und Kreissparkasse Düsseldorf sowie der Rheinbahn.

Die Rheinbahn teilte mit, dass wieder sämtliche U-Bahn- und Straßenbahnlinien sowie alle Busse des Unternehmens betroffen sein werden. Somit könne man am 15. Oktober keinen ÖPNV anbieten. Betroffen sei das gesamte Netz der Rheinbahn, also die Stadt Düsseldorf, der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Auch die Kundencenter bleiben geschlossen.

Wegen der Corona-Pandemie könne man auch keinen Sonderfahrplan aufstellen. Die Rheinbahn empfiehlt ihren Kunden, sich frühzeitig nach Alternativen umzuschauen. S-Bahnen und Regionalzüge der Eisenbahnunternehmen etwa seien nicht vom Streik betroffen.

Verdi-Chef Frank Werneke hat unterdessen in den Tarifverhandlungen Bereitschaft zum Kompromiss signalisiert. „Wir sind mit absolut realistischen Forderungen unterwegs, und am Ende werden wir mutmaßlich nicht mit 4,8 Prozent abschließen“, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende der „Welt“. Zur Forderung eines Mindestbetrags von 150 Euro betonte Werneke ebenfalls: „Am Ende wird ein Kompromiss stehen.“

Die Arbeitgeber wollen am 16. Oktober ein Angebot vorlegen. Zwei Verhandlungsrunden waren ohne Ergebnis geblieben. Verdi hatte daraufhin die Beschäftigten zu Warnstreiks aufgerufen.

Im Vordergrund steht für Werneke nach eigener Aussage, dass die Beschäftigten mit kleineren Einkommen profitieren. „Es wäre ja durchaus denkbar, dass wir neben Pflege und Gesundheit die unteren und mittleren Einkommen besonders berücksichtigen und dafür beispielsweise Führungskräfte ab einem bestimmten Einkommensniveau weniger profitieren“, sagte er.

Mit den Warnstreiks will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen für Beschäftigte im Öffentlichen Dienst bei den Kommunen und im Bund erhöhen. Die Gewerkschaft und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten ein Plus von 4,8 Prozent für ein Jahr. Löhne und Gehälter sollen dabei mindestens um 150 Euro pro Monat steigen, Azubis sollen 100 Euro mehr bekommen.

(csr)
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