Logistik Post kippt Paket-Preiserhöhung

Bonn · Ab Mai werden manche Sendungen viel günstiger. Verbraucher müssen vergleichen.

Die Deutsche Post knickt vor dem Druck der Bundesnetzagentur ein. Sie nimmt die erst im Januar eingeführten höheren Preise für Pakete und Päckchen wieder zurück. Dann gelten wieder die Preise aus 2019. Die Bundesnetzagentur hatte den Konzern aufgefordert, die Erhöhung zurückzunehmen, weil er seine Marktmacht missbrauche. Er wolle höhere Preise durchsetzen als notwendig, um seine Kosten zu decken. Nun erklärt die Post, sie gebe nach, um einen „zu erwartenden langwierigen Rechtsstreit zu vermeiden.“ Sie betont aber, sie müsse die Preise auf Dauer anpassen, weil ihre Kosten deutlich gestiegen seien.

„Die Revidierung der höheren Preise ist gut für die Kunden“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Chef der NRW-Verbraucherzentrale, „es ist gut, dass die Bundesnetzagentur da Druck gemacht hat.“ Dies sieht auch Reinhard Houben so, wirtschafspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion: „Das ist schon eine ziemliche Klatsche für die Post.“

Die Tarife waren im Januar im Schnitt um drei Prozent erhöht worden, doch bei einer Reihe an Produkten hatte die Post noch viel mehr an der Preisschraube gedreht. So hatte sie den Tarif für den Versand eines Paketes mit bis zu zehn Kilo um 10,5 Prozent von 9,49 Euro auf 10,49 Euro erhöht, ab Mai wird dies revidiert.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät Kunden, beim Versand von Paketen und Päckchen immer die Preise der verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Der Grund ist, dass die Preise von Deutsche Post DHL, Hermes, DPD oder auch GLS von verschiedenen Kriterien abhängen. So ist die Post bei sehr kleinen Päckchen mit maximal zwei Kilo Gewicht, die maximal 35 Zentimeter lang sein dürfen, eigentlich der günstigste Anbieter mit einem Preis von künftig und auch jetzt 3,79 Euro. GLS verlangt für ein vergleichbares Päckchen zwar nur 3,50 Euro. Aber für die Zustellung nach Hause sind 80 Cent Zuschlag fällig, wogegen die Post keinen Aufschlag für die Heimzustellung verlangt.

Hermes nimmt für ein bis zu 25 Kilo schweres Paket 11,95 Euro, sofern die längste und die kürzeste Seite zusammen 120 Zentimeter ergeben. Wer bei der Post dagegen ein Paket zwischen zehn Kilo Gewicht und 31,5 Kilo Gewicht abgibt, muss aktuell 18,49 Euro zahlen, ab Mai sind es wieder 16,49 Euro. Hier darf die Sendung maximal 120 x 60 x 60 Zentimeter groß sein.

Sparen können Verbraucher häufig wenn sie ihre Pakete online frankieren. So kostet ein Paket bis zu fünf Kilo bei der Post 7,49 Euro bei Abgabe in der Filiale. Beim Frankieren online sind ab Mai wieder nur 5,99 Euro fällig, jetzt sind es 6,49 Euro.

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