Bis zu 2.000 Euro Wie man an die Härtefallhilfe für Öl und Flüssiggas kommt

Service | Düsseldorf · Um das Haus oder die Wohnung warmzuhalten, mussten Verbraucher im Winter 2022 viel Geld bezahlen. Viele Menschen in NRW können jetzt aber eine Förderung für die Kosten erhalten. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Mit einer Zapfpistole wird über einen Füllstutzen das Heizöl in den Tank eines Einfamilienhauses gefüllt.

Mit einer Zapfpistole wird über einen Füllstutzen das Heizöl in den Tank eines Einfamilienhauses gefüllt.

Foto: Christian Charisius / dpa

Bald ist Sommer, nun können Bürger, die mit Öl oder Flüssiggas heizen, endlich die Härtefallhilfe für den vergangenen Winter beantragen. Allerdings nicht alle.

Wer kann die Hilfe beantragen?

In NRW gibt es rund 1,2 Millionen antragsberechtigte Haushalte, die mit Öl, Pellets oder Flüssiggas heizen, so Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). Diese haben grundsätzlich Anspruch auf die Härtefallhilfe, die Bund und Länder vor Monaten verabredet haben. Allerdings können nicht alle sofort den Antrag einreichen: „Vor dem Hintergrund hoher Antragsvolumen starten wir mit den Haushalten, die selbst eine Feuerstätte betreiben“, so die Ministerin. Das sind Eigentümer, die ihre Immobilie selbst nutzen, oder Mieter, die selbst eine Feuerstätte betreiben – etwa eine Öl- oder Flüssiggas-Heizung. Wer staatliche Leistungen zum Lebensunterhalt wie Grundsicherung oder Bürgergeld bezieht, ist nicht antragsberechtigt. Immerhin: „Eine Anrechnung auf bereits gezahlte Heizkostenzuschüsse aus anderen Entlastungsmaßnahmen erfolgt indes nicht.“

Wann sind die Vermieter dran?

Vermieter müssen sich noch ein wenig in Geduld üben. „Für Vermieterinnen und Vermieter wird die Antragsstrecke in spätestens zwei Wochen geöffnet“, heißt es in schönem Bürokratendeutsch aus dem Bauministerium.

Welche Heizungen sind betroffen?

Unter nicht leitungsgebundenen Energieträger werden Heizöl, Flüssiggas, Holzpellets, Holzhackschnitzel, Holzbriketts, Scheitholz und Kohle oder Koks verstanden. Wer mit diesen Stoffen heizt, war bislang bei den Energiepreisbremsen für Strom, Gas und Fernwärme leer ausgegangen.

Wie viel Geld gibt es?

Die maximale Förderung beträgt 2000 Euro pro Privathaushalt, erklärt das Ministerium. Um einen Antrag stellen zu können, muss die Erstattungssumme allerdings mindestens 100 Euro betragen. So will das Ministerium verhindern, dass auch Haushalte mit geringeren Ansprüchen die Verwaltung belasten. Bei der Härtefallhilfe des Bundes werden Beschaffungen berücksichtigt, die im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 1. Dezember 2022 erfolgt sind. Die Lieferung kann auch noch bis März 2023 erfolgt sein: „Ausnahmsweise kann auf das Bestelldatum abgestellt werden, sofern der Antragstellende anhand geeigneter Unterlagen nachweist, dass die Bestellung im Entlastungszeitraum aufgegeben wurde und die Lieferung bis spätestens 31. März 2023 erfolgte.“

Wie kann man die Hilfe beantragen?

Ausschließlich online. Auf der Landesseite ­­www.­­heizkostenhilfe.­­nrw können Bürger vorab ausrechnen lassen, ob sie für die Härtefallhilfe in Betracht kommen. Über diese Seite können Bürger dann auch den Antrag stellen sowie Rechnungen und Zahlungsnachweise als PDF oder Foto hochladen. Das Problem: Um sich auf der Heizkostenhilfe-Seite auszuweisen, brauchen die Bürger einen Elster-Zugang vom Finanzamt oder die Bund-ID, das ist ein zentrales Konto zur Identifizierung bei Verwaltungsfragen. Beides zu beschaffen, braucht Zeit. Kinder, die studieren, können sicher helfen – auch sie mussten diesen Weg für die Energiepauschale gehen. Die Bund-ID gibt es über die Seite id.bund.de/de.

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