General Motors schreibt 600 Millionen auf Opel ab

Detroit (dapd/dpa) Warnschuss für Opel: Der amerikanische Mutterkonzern General Motors (GM) hat 600 Millionen Dollar (457 Millionen Euro) auf den Wert seiner deutschen Tochter abgeschrieben. Das geht aus dem gestern veröffentlichten Bericht für das erste Quartal hervor. Damit machen die Amerikaner klar, dass sie Opel langfristig als beschädigt ansehen. Opel sei "eine Baustelle", sagte GM-Vorstandsvorsitzender Dan Akerson. Im ersten Quartal fuhr das Europageschäft einen Verlust von 300 Millionen Dollar ein – nach einem leichten Gewinn im Vorjahr.

Im Rest der Welt läuft es besser für den Autoriesen aus Detroit. Insgesamt meldet GM einen Nettogewinn von einer Milliarde Dollar, was einem Drittel des Vorjahres-Gewinns entspricht. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf über 37 Milliarden Dollar. Opel fährt dagegen immer tiefer in die Krise. Die Verkäufe fielen im ersten Quartal um 14 Prozent auf 275 000 Stück. Der Marktanteil schrumpfte von 7,4 auf 6,7 Prozent.

Es wird spekuliert, dass Opel mindestens zwei Werke schließen will: Vor allem Bochum und das britische Ellesmere Port gelten als gefährdet. Zudem sollen künftig mehr Autos preiswerter in Korea oder Polen gebaut werden. Entscheidungen seien noch nicht gefallen, betonte Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke gestern. Er versicherte aber erneut, dass sich das Unternehmen an die Verträge halten werde: "Wir planen bis Ende 2014 keine Fabrikschließungen."

(RP)
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