Düsseldorf Flughafenstreik: Verdi lehnt Notdienstvereinbarung ab

Düsseldorf · Fluggäste benötigen in diesen Tagen einen langen Atem: Nicht nur die widrigen Wetterverhältnisse sorgten gestern wieder für mehr als 100 Flugausfälle am Frankfurter Flughafen. Auch der Tarifkonflikt der Flugsicherheitskräfte in NRW hängt wie ein Damoklesschwert über jeder Flugreise.

Die Gewerkschaft Verdi hatte auf einer "Mobilisierungskonferenz" in der vergangenen Woche konkrete Maßnahmen beschlossen, will allerdings erst kurz vor Streikbeginn die Öffentlichkeit informieren. Nun haben die Arbeitgeber versucht, den drohenden Streik mit Hilfe einer Notdienstvereinbarung zumindest abzuschwächen: "Die Arbeitgeber haben den Einsatz so vieler Kollegen gefordert, wie sie sonst nicht einmal im Regelbetrieb im Einsatz sind", sagte Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. "Da spielen wir nicht mit. Zumal wir keine Gefahr für Leib und Leben erkennen können, wenn die Fluggast-Kontrolleure streiken." Die Beschäftigten seien zum Arbeitskampf bereit, so Tarim. Verdi fordert deutliche Lohnsteigerungen für die 34 000 Beschäftigten der privaten Sicherheitsfirmen. Je nach Branche summieren sich die Forderungen nach Angaben der Arbeitgeber auf 17,25 bis 77,72 Prozent. Die Arbeitgeber lehnen dies als überzogen ab.

Kürzlich hatte der Hauptgeschäftsführer des Bundes der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW), Harald Olschok, die Frage aufgeworfen, ob im Falle eines Streiks die zeitgleich auf Bundesebene laufenden Gespräche über einen Manteltarifvertrag für die Flugsicherheitskräfte noch Sinn machten. Für Verdi ist das ein Affront, sieht die Gewerkschaft doch darin eine Verquickung zweier unterschiedlicher Verhandlungen. "Sollte der BDSW die Manteltarifgespräche Anfang Februar absagen, gibt es bundesweite Streiks", drohte Tarim.

(RP)
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