Nach EU-Griechenland-Gipfel Asien-Börsen im Plus

Tokio (RPO). Die Börsen in Fernost haben am Freitag mit Gewinnen auf die Beschlüsse des EU-Gipfels zu Griechenland reagiert. Der Euro gab im fernöstlichen Handel allerdings etwas nach. Die vielen offenen Fragen rund um die Unterstützung der EU für das schuldenbeladene Mitgliedsland belasteten die Gemeinschaftswährung.

Euro-Länder in der Schuldenfalle
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Die möglichen Instrumente, um Griechenland von seinem Schuldenberg zu helfen, sind noch unklar. Der Handel fiel gering aus. In Japan waren vor allem Export- und Rohstoffwerte gefragt.

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ging mit einem Plus von 1,3 Prozent bei 10.092 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix schloss 1,0 Prozent höher auf 892 Zählern. Positiv notierten auch die Börsen in Taiwan, Singapur, Shanghai und Hongkong. Der Aktienmarkt in Südkorea verzeichnete dagegen Abschläge. An der Seouler Börse belasteten die Technologie- und Bankenwerte den Markt. Die Aktien des Speicherchipherstellers Hynix fielen kurz vor Ende des Zeitraums für Kaufgebote für einen 28-prozentigen Anteil um 1,6 Prozent.

Toyota im Plus

Zu den Gewinnern in Tokio gehörten die Titel von Toyota mit einem Plus von 2,1 Prozent. Die Zeitung "Asahi" berichtete, Konzern-Präsident Akio Toyoda werde wie von US-Abgeordneten gefordert an Anhörungen des Kongresses in Washington zu den jüngsten Rückrufaktionen des weltgrößten Autobauers teilnehmen. Ein Anziehen der Rohstoffpreise verhalf den Branchenwerten zu Gewinnen. Mitsubishi Corp legten 3,3 Prozent zu. In Australien verzeichneten die Bergbauriesen BHP Billiton und Rio Tinto erneut Aufschläge.

Analysten zeigten sich vom Ausgang des EU-Sondergipfels zu Griechenland kaum überrascht. "Das Hilfsversprechen ist im Grunde das, was man erwarten würde", sagte Kenichi Hirano von Tachibana Securities. "Die europäischen Regierungschefs können ja kaum sagen, dass sie Griechenland einfach ignorieren werden." Die wirklich wichtige Frage sei, welche Form die Hilfe annehmen werde. "Und das ist etwas, das wir noch nicht wissen".

Die Euro-Länder hatten bei dem Gipfel am Donnerstag angekündigt, Griechenland bei der Überwindung seiner Haushaltskrise zur Seite zu stehen, um die Stabilität des Euro zu bewahren. Über die Hilfsinstrumente fiel Diplomaten zufolge jedoch kein Beschluss. Die Ankündigung hatte am Donnerstag an den Märkten in Europa und in den USA für Erleichterung gesorgt. An der Wall Street schloss der Dow-Jones-Index der Standardwerte 1,1 Prozent im Plus bei 10.144 Punkten.

Ein Euro wurde im fernöstlichen Handel mit 1,3667 Dollar bewertet nach 1,3693 Dollar im späten US-Geschäft. Der Dollar wurde mit 89,74 Yen gehandelt nach 89,72 Yen in den USA.

(RTR/felt)
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