Panikreaktion Äthiopischer Verband sperrt 35 Athleten

Addis Abeba · In einer beispiellosen Aktion hat Äthiopiens Leichtathletik-Verband 35 Athleten inklusive der Doppel-Olympiasieger Kenenisa Bekele und Tirunesh Dibaba für alle Wettkämpfe gesperrt.

Bekele läuft 10.000-m-Weltrekord
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Dabei handelt es sich offenbar um eine Panikreaktion der Funktionäre angesichts der öffentlichen Kritik nach der WM-Pleite 2011 in Daegu/Südkorea. Dort hatte Äthiopien nur einmal gesiegt und viermal Bronze gewonnen, der große Rivale Kenia jedoch sieben Goldmedaillen und insgesamt 17 Medaillen gewonnen.

Den Athleten wird aktuell vorgeworfen, sie wären der Aufforderung des Verbandes nicht nachgekommen, sich mit Blick auf die Hallen-WM in Istanbul (9.-11. März) und Olympia in London (27. Juli bis 12. August) ins zentrale Trainingslager zu begeben. Dieses hatte der Verband vor zwei Monaten angeordnet. Die suspendierten Athleten waren kommentarlos ferngeblieben.

"Wir haben 35 Athleten für jeden Wettkampf gesperrt, inklusive Bekele und Dibaba", erklärte Dube Jilo, Generalsekretär des äthiopischen Verbandes. Er kündigte jedoch an: "Wenn die Athleten im Trainingslager erscheinen, wird die Lage neu überdacht."

Bekele, der wie Dibaba 2008 bei Olympia in Peking über 5000 und 10.000 m gewonnen hatte, war 2011 bei der WM in Daegu nach 19 Monaten Verletzungspause auf der längeren Distanz nach zehn Runden ausgestiegen, später in Brüssel Jahres-Weltbestzeit gelaufen.

(sid)
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