Die Hildenerin nutzte die Gelegenheit, dass das Reglement seit diesem Jahr auch bei Meisterschaften gemischte Rennen erlaubt. Deshalb ermittelten die Sportler den Titel über die 3000-Meter-Strecke für Männer und Frauen gleichzeitig. Koubaas Trainingspartner Simon Büttgen sorgte von Beginn an für ein hohes und gleichmäßiges Tempo über die 15 Hallenrunden. Das zahlte sich letztlich auch für Büttgen aus, der selbst in 9:29,86 Minuten die Vizemeisterschaft feierte.

Bei aller Freude wollte Wolfgang Kamps den Erfolg nicht überbewerten. "Sanaa muss erst einmal den Winter überstehen. Immerhin haben wir das Training auf zwölf Einheiten die Woche gesteigert — das muss sie auch erst einmal verkraften", erklärte der Coach der LG Hilden. Gleichwohl stellte er fest: "Wir sind auf einem guten Weg." Von Träumereien hält Kamps jedoch nichts. "Erst im Mai geht es richtig los. Dann wird es richtig interessant."

Wichtig sei vor allem, dass Sanaa Koubaa gesund bleibe. "Im vergangenen Jahr gab es da immer wieder Einbrüche", denkt er nur ungern an den krankheitsbedingten Ausfall bei den Deutschen Meisterschaften zurück. Doch Kamps weiß auch: "Sanaa hat sich im Training verbessert und kann sich deshalb auch international etwas ausrechnen." Im März will die 26-Jährige mit der Hindernisläufern des Deutschen Leichtathletikverbandes im zweiwöchigen Trainingslager in Portugal die Grundlagen legen. Wenig später geht es dann zur obligatorischen Vorbereitung der LG Hilden nach Texel.

Das Ziel ist klar: Im 3000-Meter-Hindernislauf will Koubaa endlich die Zehn-Minuten-Marke knacken und sich damit für die Europameisterschaft empfehlen. Doch Trainer Kamps warnt vor der starken Konkurrenz mit zwei jungen Hindernisläuferinnen und der etablierten Antje Mölders. Und schaut deshalb lieber nicht allzu weit voraus.