Verletzungssorgen bei Spitzenteams Handball: Bange Blicke auf Europacup-Spiele

Leipzig (rpo). Die Spitzenteams der Handball Bundesliga schauen mit sorgenvoller Miene auf die bevorstehenden Europapokal-Viertelfinals: "Notaufgebote" spielen um gute Ausgangspositionen für die Rückspiele.

Die Liste der ausfallenden Leistungsträger beim deutschen Meister SC Magdeburg, dem Bundesliga-Spitzenreiter TBV Lemgo und dem Tabellen-Zweiten THW Kiel liest sich wie das "Who is who" des Welthandballs: Stefan Kretzschmar, Nenad Perunicic, Volker Zerbe, Magnus Wislander, Klaus-Dieter Petersen, Piotr Przybecki oder Nicolaj Jacobsen sind die namhaftesten der nicht einsatzfähigen Akteure.

Vor dem Europacup-Knüller im EHF-Pokal am Montag (20 Uhr) zwischen dem THW Kiel und dem TBV Lemgo mussten die Ostwestfalen zudem noch die schmerzliche 34:35-Niederlage am Mittwoch in der Bundesliga beim TuSEM Essen verkraften. Schon nach wenigen Minuten der ersten Halbzeit verließ Rückraumspieler Zerbe mit einer Zerrung im Oberschenkelbeuger das Parkett. Sein Ausfall wiegt um so schwerer, als die Lemgoer schon Achim Schürmann und Ulf Ganschow ersetzen müssen. So spielten gegen Essen im Rückraum Nationalmannschafts- Rechtsaußen Florian Kehrmann trotz seiner Schleimbeutelentzündung im Ellenbogen und der Schweizer Marc Baumgartner mit einem gebrochenen Mittelfinger der Wurfhand. "Mit Volker Zerbe rechnen wir frühestens zum Rückspiel. Aber jammern hilft nicht, wir krempeln die Ärmel hoch", sagte Manager Fynn Holpert kämpferisch.

Nicht viel besser ist es um den Kieler Kader bestellt. Nach den langzeitverletzten Steinar Ege, Przybecki, Jacobsen und Christian Scheffler rückten nun auch Wislander und Petersen ins Lazarett ein. Beim Europameister und "Welthandballer des Jahrhunderts" aus Schweden wurde ein nicht richtig verheilter Ermüdungsbruch im Fuß diagnostiziert. Abwehrspezialist Petersen leidet nach dem DHB-Pokal- Viertelfinale gegen den ThSV Eisenach an einer Abrissfraktur von zwei Querfortsätzen in der Lendenwirbelsäule. "Sind auch die Wirbel betroffen, fällt er in den nächsten Wochen aus, sind sie heil geblieben, dürfte ein Einsatz in den nächsten Wochen nur unter großen Schmerzen möglich sein", erklärte THW-Arzt Detlev Brandecker.

SC Magdeburg muss linke Seite neu besetzen

Ausgerechnet vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Pivovarna Lasko Celje am Samstag (15.30 Uhr) in Berlin muss der SC Magdeburg seine linke Seite neu besetzen. Der Montenegriner Nenad Perunicic hat den gebrochenen linken Daumen eingegipst, Linksaußen Stefan Kretzschmar ist nach seinem Jochbeinbruch und anschließender Operation mindestens vier Wochen außer Gefecht. "Diese Ausfälle sind eine Katastrophe", beklagte Trainer Alfred Gislason. Obwohl Perunicic gegen die Slowenen spielen will, müssen die Magdeburger wohl wie beim 26:23-Erfolg am Mittwoch bei FA Göppingen auf ihre "jungen Wilden" aus dem eigenen Nachwuchs wie Stefan Kloppe oder Bennet Wiegert hoffen.

Fein raus sind dagegen die SG Wallau-Massenheim (40:30 gegen SV Post Schwerin) und SG Flensburg-Handewitt (28:21 gegen SG VfL/BHW Hameln) nach ihren Pflichtsiegen in der Meisterschaft gegen die "Schlusslichter". Die Hessen haben für ihr EHF-Cupspiel gegen RK Sintelon (Jugoslawien) am Sonntag (18 Uhr) ebenso alle Mann an Bord wie die Flensburger für das Europapokalspiel im Cupsieger- Wettbewerb bei Woronesch RPO HC "Energia" (Russland) am Samstag (17 Uhr).

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort