3:4 in Aue Nürnberg verliert verrückte Partie - Fürth schlägt Dresden
Düsseldorf · Zwei Tore, ein verschossener Elfmeter und das alles in der Nachspielzeit: Absteiger 1. FC Nürnberg hat ein wildes Spiel bei Erzgebirge Aue 3:4 verloren. Derweil droht Dynamo Dresden gar der Sturz auf einen Abstiegsplatz.
Nach einem vollkommen verrückten Spiel verliert Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg in der 2. Liga den Anschluss an die Aufstiegsränge. Der Club unterlag am Freitagabend bei der Überraschungsmannschaft Erzgebirge Aue in Unterzahl 3:4 (0:0) - zwei Tore fielen in der Nachspielzeit, Nürnberg verschoss zudem mit dem Schlusspfiff einen Foulelfmeter. Der Tabellendritte Arminia Bielefeld, der am Montag (20.30 Uhr/Sky) den Hamburger SV zum Spitzenspiel empfängt, ist fünf Punkte entfernt und punktgleich mit Aue.
"Jeder, der dabei war, wird noch lange von dieser letzten halben Stunde sprechen", sagte Nürnbergs Trainer Damir Canadi: "Wir haben nach den Gegentoren immer wieder Mentalität gezeigt und es versucht."
Dynamo Dresden droht sogar der Sturz auf einen Abstiegsplatz. Dynamo verlor bei der SpVgg Greuther Fürth nach einer schwachen Leistung 0:2 (0:2). Fürth (14 Punkte) ist hinter Aue (18) zumindest vorübergehend Fünfter.
Nürnberg hatte vor 14.000 Zuschauern in einer ereignisarmen ersten Hälfte Pech, als Tim Handwerker mit einer verunglückten Flanke die Querlatte traf (18.). Später leitete er die Führung ein, indem er dem leichtsinnigen Tom Baumgart auf der linken Seite den Ball stibitzte. Michael Frey (51.) verwertete die anschließende Hereingabe.
Eine einzige Szene kippte das Spiel. Jan Hochscheidt schoss nach einem Solo auf das Nürnberger Tor, Asger Sörensen rettete auf der Linie mit der Hand für seinen geschlagenen Torhüter. Sörensen sah Rot, Dimitri Nazarov (62.) verwandelte den Elfmeter zum Ausgleich. Hochscheidt traf dann selbst zur Führung der Gastgeber (75.), Johannes Geis (78.) schlug mit einem abgefälschten Fernschuss zurück.
Dann überschlugen sich die Ereignisse vollends: Marko Mihojevic (86.) traf für Aue, Geis für den Club per Foulelfmeter (90.+2). Schließlich jubelte Aue über das 4:3 - Florian Krüger hatte eingeköpft (90.+4). Dann bekam Nürnberg noch einen Foulelfmeter: Frey (90.+10) scheiterte an Torhüter Martin Männel.
Dresden hatte in Fürth viel Ballbesitz und dennoch kaum eine Chance. Daniel Keita-Ruel (8.) traf vor 9770 Zuschauern nach Videobeweis zur Fürther Führung, zunächst war fälschlicherweise Abseits angezeigt worden. Nach einem Konter erzielte Keita-Ruel auch das 2:0 (38.). Dynamo bemühte sich vergeblich um eine Wende.
Aue: Männel - Kalig, Mihojevic, Gonther, Rizzuto - Riese, Fandrich - Baumgart (81. Krüger), Nazarov, Hochscheidt (88. Zulechner) - Testroet (90.+6 Dennis Kempe). - Trainer: Schuster
Nürnberg: Lukse - Sorg, Sörensen, Margreitter, Handwerker - Jäger (77. Kerk) - Behrens, Geis - Dovedan (64. Mühl), Robin Hack (87. Lohkemper) - Frey. - Trainer: Canadi
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Hügelsheim)
Tore: 0:1 Frey (51.), 1:1 Nazarov (62., Handelfmeter), 2:1 Hochscheidt (75.), 2:2 Geis (78.), 3:2 Mihojevic (87.), 3:3 Geis (90.+2, Foulelfmeter nach Videobeweis), 4:3 Krüger (90.+4, nach Videobeweis)
Zuschauer: 14.000
Beste Spieler: Hochscheidt, Nazarov - Hack, Geis
Rote Karte: - Sörensen nach einem Handspiel vor der Torlinie (61.)
Gelbe Karten: Testroet (2), Mihojevic (3), Männel - Sörensen, Mühl (2)
Besonderes Vorkommnis: Männel (Aue) hält Foulelfmeter von Frey (90.+10)
Fürth: Sascha Burchert - Meyerhöfer, Caligiuri, Mavraj, Maximilian Wittek - Seguin - Green, Ernst (78. Stefaniak) - Nielsen (62. Sarpei) - Hrgota (71. Redondo), Keita-Ruel. - Trainer: Leitl
Dresden: Broll - Wahlqvist, Ballas, Jannik Müller, Möschl (68. Hamalainen) - Ebert, Nikolaou (58. Stor), Burnic - Horvath, Atik (68. Taferner) - Kone. - Trainer: Fiel
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz)
Tore: 1:0 Keita-Ruel (7.), 2:0 Keita-Ruel (38.)Zuschauer: 9770
Beste Spieler: Keita-Ruel, Caligiuri - Möschl, Horvath
Gelbe Karten: Ernst - Ebert (4), Ballas, Jannik Müller (5)