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MSV Duisburg Sieben schwarze Minuten

MSV Duisburg · 80 Minuten starker Kampf reichten dem MSV Duisburg nicht aus, um in Braunschweig einen Punkt mitzunehmen. Der Zweitligist brach in der Schlussphase ein und unterlag 0:3. Sukalo ärgert sich über "arroganten Schiedsrichter".

2. Bundesliga 12/13: Braunschweig - Duisburg
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Duisburgs Profis blickten nach dem Abpfiff ziemlich konsterniert in den Braunschweiger Abendhimmel. 80 Minuten lang hatten die Zebras dem Tabellenführer der Zweiten Bundesliga einen großen Kampf und beachtliche Gegenwehr geliefert. Das Ergebnis dagegen: ernüchternd.

Vor 19115 Zuschauern reichten einer phasenweise leblosen Eintracht sieben Minuten, um den Duisburgern eine Packung zu verpassen und die Tabellenspitze zu verteidigen. Marc Pfitzner (80.), Pierre Merkel (83.) und Kapitän Dennis Kruppke (87.) trafen zum 3:0 (0:0)-Erfolg, bei dem die Zebras deutlich unter Wert geschlagen wurden.

"Wir wurden böse ausgekontert"

"Über so ein Spiel kann man sich nur ärgern", erklärte Sportdirektor Ivo Grlic angefressen. "Wir hatten beim Tabellenführer zwei, drei relativ gute Chancen und machen nichts daraus. Stattdessen werden wir in der Schlussphase böse ausgekontert. Das darf einfach nicht passieren und ist in unserer Situation sehr bitter." Etwas überraschend hatte Marc Pfitzner eine scharfe Hereingabe über die linke Seite von Gianluca Korte für die glückliche Führung der Braunschweiger nutzen können.

"Zu einer Phase, als ich mich eigentlich schon mit dem Unentschieden abgefunden hatte", erklärte Srdjan Baljak, der vor allem mit seinen eigenen ausgelassenen Chancen haderte. "Baki", gestern einzige Spitze, hatte bereits in der zehnten Minute den Führungstreffer auf dem Fuß. Sein Schuss aus 15 Metern konnte Braunschweigs Torhüter Daniel Davari allerdings noch abwehren. "Wir hätten mindestens mit 1:0 in die Pause gehen können und vielleicht auch müssen", fügte Grlic an, der forderte, "dass wir solche Chancen auch irgendwann mal nutzen müssen."

Baljak mit bester Chance

Die zweite gute Möglichkeit ließ Valeri Domovchiyski kurz vor dem Seitenwechsel (41.) aus, der ein Foul an Goran Sukalo vorangegangen war, das die Duisburger auch nach der Partie noch mächtig auf die Palme brachte. Denn ausgerechnet Marc Pfitzner, der Torschütze zum 1:0, hatte Sukalo, der als Sechser gestern zum wiederholten Mal bester Duisburger war, rüde getreten.

Ein Pfiff des Unparteiischen Benjamin Cortus blieb allerdings aus. "Ich habe das Gefühl, dass ein, zwei Bänder kaputt sind", sagte ein wütender Goran Sukalo anschließend in einem Interview. "Mein Gegenspieler hätte mit Rot vom Platz gehört. Der Schiedsrichter war arrogant. Der MSV Duisburg ist ein Traditionsverein, und das dürfen wir uns nicht gefallen lassen."

Trainer Kosta Runjaic, der Sören Brandy für Maurice Exslager in die Startelf beordert hatte, schlug in seinem Kommentar in die gleiche Kerbe. "Ich will diese Szene gewiss nicht als Alibi nehmen, aber ich kann nicht verstehen, dass dieses Foul nicht einmal geahndet wurde. Es passt in einer solchen Situation, dass dieser Spieler später das 1:0 macht", sagte der 41-Jährige enttäuscht.

"Dass wir nun mit einem schlechten Gefühl nach Hause fahren, ist doch klar. Vor der Partie waren die Rollen klar zugunsten der Braunschweiger verteilt. Wir wollten dagegen halten und aus einer kompakten Abwehr heraus agieren. Das hat bis zur 80. Minute geklappt." Nach dem 0:1 hatte Runjaic mit Flamur Kastrati und Ranisav Jovanovic noch versucht, mit zwei frischen Offensivkräften auf den Rückstand zu reagieren. Doch kaum waren beide auf dem Feld, fiel auch schon das 0:2.

Dennis Kruppke flankte auf Pierre Merkel, der in den Winkel traf (83.). Vier Minuten später setzte Kruppke den Schlusspunkt bei denen Trainer Lieberknecht auf den Ex-Duisburger verletzten Mirko Boland verzichten musste. Bei aller Enttäuschung mahnt Ivo Grlic, "nun die Ruhe zu bewahren", wenngleich "uns ein Punkt moralisch sicher weitergebracht hätte", so Runjaic.

(RP/rl)
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