MSV Duisburg Runjaic glaubt an Außenseiterchance

MSV Duisburg · Vier Punkte und 3:0-Tore erbrachten Duisburgs Spiele gegen Eintracht Braunschweig in der Vorsaison. Heute Abend (17.30 Uhr) sind die Vorzeichen andere. Die Zebras sind Tabellenletzter und wollen am Tabellenführer rütteln.

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Der Auftritt der Zebras heute an der Hamburger Straße wirft harte Schlagschatten: Der Tabellenerste aus Niedersachsen trifft auf den Tabellenletzten aus Duisburg. Kontraststarke 15 Punkte trennen beide Teams — und das erst nach sechs Spieltagen. Beide Mannschaften spielten zuletzt unentschieden.

Doch mit welch unterschiedlich-er Einschätzung: Braunschweig ließ nach fünf Siegen in Folge mit dem 1:1 beim 1860 München erste Federn. Der MSV sicherte sich nach fünf Niederlagen in Serie mit dem 0:0 gegen den VfL Bochum den ersten Punkt. Die Eintracht musste bei 13 200 Abos den Dauerkartenverkauf einstellen. Beim MSV ist man schon froh, wenn 13 200 Zuschauer inklusive Laufkundschaft im Abstiegskampf dabei sein wollen.

Fünf Siege in fünf Spielen

Braunschweig schaffte zur Saison 2011/12 den Aufstieg aus der Dritten Liga. Trainer Torsten Lieberknecht ist seit 2008 im Amt (und hat eine Diplomarbeit über Eintracht Braunschweig geschrieben). Kollege Kosta Runjaic kannte den MSV in dieser Saison bis vor vier Wochen nur aus dem Fernsehen.

Vor dieser Spielzeit waren diese Kontraste jedoch längst nicht so konturiert. In der Geldrangliste bei transfermakt.de liegen beide Klubs Kopf an Kopf im Mittelfeld. Dem MSV traute man einen Rang unter den ersten Neun zu, während Braunschweigs Trainer Lieberknecht konzentriert auf das Ziel "Klassenerhalt" schaute.

In der vergangenen Spielzeit kamen die Zebras als Zehnter ins Ziel. Braunschweig belegte Rang acht und legte in dieser Saison einen bärenstarken Start hin. Die blau-gelben Kicker aus der Stadt, die mit dem Welfen Heinrich der Löwe eng verbunden ist, feierten fünf Siege in fünf Spielen. Seit 15 Jahren hat es das nicht mehr gegeben. Die Euphorie in und um Braunschweig wächst. Mit dem Wort "Aufstieg" wollen Lieberknecht wie auch Manager Marc Arnold aber nicht konfrontiert werden.

MSV-Trainer Kosta Runjaic bescheinigt dem Klub eine "beachtliche sportliche Entwicklung", die nicht zuletzt mit den beiden Verantwortlichen verbunden ist. "Braunschweig ist eine in sich gewachsene Mannschaft, die zwar keinen Gegner an die Wand spielt, aber 90 Minuten lang eine sehr gute Grundordnung einhält, taktisch sehr diszipliniert auftritt und eine hohe Laufbereitschaft zeigt", erklärt der 41-Jährige, der verdeutlicht: "Da spielt der Erste gegen den Letzten. Klar, dass die Eintracht gegen uns den nächsten Erfolg landen will. Nichtsdestotrotz wollen wir alles daran setzen, den großen Favoriten zu ärgern."

Was macht die Eintracht so stark?

Das Team aus dem Vorjahr blieb im Wesentlichen zusammen. Fünf Neue kamen vor der Saison — darunter der chinesische Nationalspieler Chengdong Zhang, den Braunschweig sich aus Portugal von CD Mafra auslieh, der bislang aber nur zweimal zum Einsatz kam.

Diese mannschaftliche Geschlossenheit lässt sich auch an der Statistik ablesen. Neun Tore schoss die Eintracht im laufenden Spielbetrieb. Sieben Spieler trugen sich in diese Liste ein.

Gruev traf beim letzten Sieg 2003

Zu den zwei Spielern, die doppelt trafen, gehört Mirko Boland. Der 25-jährige Mittelfeldmann spielte von 2003 bis 2008 beim MSV, schaffte aber nach einer Verletzung den Sprung nicht mehr in den Profikader. Nach Braunschweig führte ihn der Weg noch während der Winterpause. Dort wurde der Linksfuß zum Stammspieler und Leistungsträger.

Seinen bislang letzten Sieg in Braunschweig feierte der MSV Duisburg am 4. April 2003 mit 1:0. Damals erzielte Ilia Gruev das Tor des Tages. Der ist inzwischen Co-Trainer der Zebras — vielleicht ein gutes Omen.

(RP)
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