Fortunas neuer Mittelfeldspieler Kenan Karaman gibt die Richtung vor

Düsseldorf · Fortunas neuer Mittelfeldspieler Kenan Karaman fühlt sich gut aufgenommen und möchte im Team eine Führungsrolle einnehmen. Der 24-Jährige freut sich auf den Kampf um den Klassenerhalt.

 Düsseldorfs Kenan Karaman.

Düsseldorfs Kenan Karaman.

Foto: Falk Janning

Wenn Kenan Karaman von seinen großen sportlichen Zielen spricht, dann geht es nicht um Pokalsiege oder Meisterschaften. Für den 24-Jährigen, der im Sommer von Hannover 96 zu Zweitligameister Fortuna Düsseldorf gewechselt ist, hat der Ligaverbleib im Team eines Underdogs einen ähnlich großen Wert – auch wenn es dafür keinen Pokal gibt. „Ich bin vor allem deshalb nach Düsseldorf gekommen, um mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt der türkische Nationalspieler. „Allein dieses Ziel zu erreichen, war für mich die größte Motivation, um zur Fortuna zu gehen. Ich weiß was für ein großartiges Gefühl das ist, am Ende einer Saison als Außenseiter über dem Strich zu landen, denn ich bin mit Hannover auch aufgestiegen, und wir haben dann den Klassenerhalt geschafft.“

Fortuna wird es laut Karaman besser machen als in der Saison 2012/13, als es im Fahrstuhl sofort wieder eine Etage tiefer ging. Bei Fortunas Chancen auf den Klassenerhalt legt er sich fest. „Die sind sehr groß“, sagt er. „Im vergangenen Jahr waren auch Teams unten, mit denen man nicht gerechnet hatte. Das wird in dieser Saison auch so sein.“

Stark fand Fortunas „Neuer“ die Ansprache von Chefcoach Friedhelm Funkel. „Der Trainer hat die richtigen Worte gefunden, als er meinte, dass wir viel mehr arbeiten müssen als die anderen Mannschaften, um erfolgreich zu sein. Dass wir schon in der Vorbereitung an unsere Grenzen gehen müssen. Das haben wir in Hannover auch so gemacht. Da müssen wir durch, das wird sich auszahlen“, meint der offensive Mittelfeldspieler. „Wir werden jedes Spiel wie ein Endspiel sehen müssen, um über unsere Grenzen gehen zu können. Wir müssen dazu schneller denken und handeln als in der 2. Liga. Wenn wir das alles hinkriegen, dann werden wir uns für ein weiteres Jahr in der höchsten Klasse qualifizieren.“

Laut Karaman spricht eben alles für Düsseldorf: Die Euphorie, die gute Stimmung im Team, die Ruhe im Umfeld, das sehr intensive Training... „Das alles ist schon für ein paar Punkte gut“, sagt Karaman, der sich im Team gut aufgenommen fühlt. „Das ist wichtig für jeden Neuen. Das ist aber keine Überraschung, denn Kaan Ayhan und André Hoffmann, die ich aus der türkischen Nationalmannschaft und von Hannover 96 kenne, hatten mir schon vorher von der guten Harmonie im Team berichtet.“ Viele Spieler seien auf ihn zugekommen. „Das zeigt, dass die Mannschaft wirklich intakt ist.“

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Foto: Falk Janning

Karaman selbst will sich nicht schonen, sieht sich in der Pflicht, hat hohe Ansprüche an sich. Er möchte Stammspieler sein und erhofft sich bei seinem neuen Verein bessere Aussichten. „Ich kann die Führungsrolle ausstrahlen, will auf dem Platz Verantwortung übernehmen, meine Bundesligaerfahrung einbringen“, sagt er. „Ich bin zwar ein entspannter Typ, mag die Harmonie und wirke von außen ruhig. Aber ich kann auch laut und unangenehm werden und auf dem Platz richtig zur Sache gehen.“ Als klassischen Mittelstürmer sieht er sich nicht: „Ich bin eher der Spieler, der rund um den Strafraum aktiv ist und als hängende Spitze agiert.“ In Hannover zeigte er seine Variabilität, da war er mit seiner Laufstärke und Dynamik vor allem auf den Außenpositionen unterwegs.

Mit der Stimmung in Hannover war er zuletzt nicht zufrieden. Es habe Streit um die Ausrichtung des Vereins gegeben. „Die Diskussionen um die 50+1-Regel und die Unruhe zwischen Verein und Fans haben dem Team definitiv geschadet, weil nur noch um das Drumherum geredet wurde“, sagt Karaman. „Das ist hier wohltuend anders.“

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