Hoffmann nach Comeback Diese Pläne will Fortunas Kapitän in Angriff nehmen

Düsseldorf · Beim 1:0-Sieg im Testspiel bei Arminia Bielefeld stand Andre Hoffmann zum ersten Mal seit seinem Comeback nach hartnäckiger Verletzung wieder längere Zeit auf dem Platz – 71 Minuten. Welche Erkenntnisse Fortunas Kapitän dabei gewonnen hat und was ihn für die kommenden Wochen umtreibt.

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Üblicherweise hebt es die Laune eines Fußballprofis nicht gerade, wenn sein Trainer ihn zwecks Auswechslung an die Seitenlinie ruft. Bei Andre Hoffmann sieht das diesmal ganz anders aus. In der 72. Minute des „geheimen“ Testspiels bei Arminia Bielefeld (1:0) am Samstagmittag signalisiert Trainer Daniel Thioune Fortunas Kapitän, dass die Partie für ihn beendet ist und er Platz für Michal Karbownik machen soll – doch Hoffmann ist überhaupt nicht böse, verlässt den Platz sogar mit einem zufriedenen Lächeln.

Kein Wunder: Es ist der erste längere Einsatz für den 29-Jährigen seit seinem Comeback nach hartnäckiger Oberschenkelverletzung gewesen, und dieser Test ist bestens für ihn gelaufen. „Es hat Spaß gemacht“, kommentiert Hoffmann nach dem Duschen. „Ich hatte mich auch richtig auf das Spiel gefreut.“ So wie er sich überhaupt darüber gefreut hat, dass es nicht sofort nach dem letzten Hinrundenspiel in den Urlaub gegangen ist. „Für mich sind diese drei Trainingswochen jetzt schon wichtig. Um mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen, noch Testspiele zu machen und in den Trainingseinheiten jede Minute einzusammeln.“

Hoffmann hat ja auch lang genug auf all das verzichten müssen. Am 2. September hatte er sich bei der 1:2-Niederlage in Heidenheim am Oberschenkel verletzt, und damals hätte niemand damit gerechnet, dass seine Rückkehr sich derart lange hinauszögern würde. Doch jetzt blickt der Kapitän nur noch nach vorn. „Heute hat es sich gut angefühlt“, berichtet er in Bielefeld. „Ich hatte mit dem Trainer besprochen, wie lange es mit einem Einsatz Sinn machen würde. 60 bis 75 Minuten waren abgemacht, und das war dann ja auch der Fall.“

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Foto: Rheinische Post/Thomas F. Starke

Beide Mannschaften hätten den Test ernstgenommen, und das habe diesen wertvoll gemacht. „Schön, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Wir sind froh über den guten Abschluss der Woche.“ In seine Rolle als Kapitän durfte er sich auch gleich wieder hineinarbeiten. Nachdem Schiedsrichter Thorben Siewer seinem Kollegen Jordy de Wijs nach einer veritablen Grätsche die Gelbe Karte gezeigt hatte, erklärte Hoffmann dem Unparteiischen ebenso laut wie wortreich, was er von dessen Entscheidung hielt. „Das gehört dazu“, sagt er lachend. „Ich habe uns da im Unrecht gesehen, weil er kurz davor ein Foul an Shinta Appelkamp nicht gepfiffen hatte. So was vermisst man ja auch, wenn man ständig nur auf der Tribüne oder vor dem Fernseher sitzt. Hinterher haben wir uns wieder die Hand gegeben, und alles war gut.“

Zu klären bleibt dann noch, ob er sich der Haltung von Nebenmann de Wijs anschließt. Der hat nämlich auf die Frage nach dem anstehenden Urlaub geantwortet, er werde nur ein bisschen frei machen und sich anschließend sofort wieder mit Einzeltraining auf die Rückrunde vorbereiten. „Bei mir sieht es ähnlich aus wie bei Jordy, aber die drei Wochen jetzt nach Saisonende bringen uns schon ein Stück voran“, sagt Hoffmann. „Danach werde ich erstmal ein bisschen Urlaub mit der Familie machen.“

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Foto: Frederic Scheidemann

Welche Art von Ferien und vor allem wo – das sei noch völlig offen. „Wir haben bis jetzt noch gar nichts gebucht. Weil ich noch gar nicht wusste, wann ich wieder zurück bin, wie viele Einheiten ich noch bekomme und ob ich ein Testspiel mitmachen kann. Nach diesem kleinen Urlaub werde ich bestimmt den einen oder anderen Tag eher wieder auf dem Platz sein als die Spieler, die zuletzt komplett fit waren. Aber auch uns, die die Reha hinter uns haben, tut eine kleine Pause dann mal ganz gut.“

Zumal „Hoffi“ ja junger Familienvater ist und natürlich jede Minute mit Frau und Tochter genießt. „Die Kleine ist jetzt zehn Monate“, berichtet der Kapitän stolz. „Wir freuen uns auf den Urlaub mit ihr, es ist ja erst der zweite. Es ist anders mit Kind, klar, man hat selbst ein bisschen weniger Urlaub. Aber es ist sehr schön.“ Fast so schön wie ein Disput mit dem Schiedsrichter.

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