Unter strengen Auflagen gegen Bielefeld Last-Minute-Sieg für Fortuna beim Geheimtest
Bielefeld · Es war ein Testspiel der ganz geheimen Sorte. Nach der Absage des Kurzturniers in Lohne wegen Sicherheitsbedenken der Polizei vereinbarte Fortuna ein Testspiel beim Zweitligarivalen Arminia Bielefeld – und beendete dieses mit einem Sieg. Wer den entscheidenden Treffer erzielt hat.

So lief der Geheimtest von Fortuna in Ostwestfalen
Die Polizei hatte beiden Vereinen ordentlich Daumenschrauben angelegt. Arminia Bielefeld und Fortuna, die neben Werder Bremen beim kurzfristig wegen Sicherheitsbedenken abgesagten Turnier in Lohne dabeigewesen wären, durften am Samstagmittag auf dem Trainingsgelände der Ostwestfalen an der Friedrich-Hagemann-Straße ein Testspiel austragen – aber nur, wenn diese Partie nirgendwo öffentlich angekündigt würde.
Andernfalls hätten die Ordnungskräfte auch diese Begegnung sofort wieder abgesagt. Und so waren dann außer den Mannschaften, Trainern und Betreuern sowie einer Handvoll Journalisten fast keine Zuschauer vertreten. Eine skurrile Atmosphäre mitten in einem Industriegebiet im Bielefelder Stadtteil Oldentrup.
Immerhin begleitete strahlender Sonnenschein bei erfrischenden zwei Grad Celsius die Bemühungen beider Teams, die mit einem etwas glücklichen 1:0-Sieg der Gäste endeten. In der letzten Szene der Partie brachte Jorrit Hendrix einen Eckball in die Mitte, Rouwen Hennings verlängerte in Richtung Tor, und Tim Oberdorf staubte aus kurzer Distanz zum Siegtreffer ab.

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Wichtiger als das Ergebnis war für Fortunas Trainer Daniel Thioune allerdings, einige Spieler, die zuletzt wenig Einsatzminuten bekommen hatten, wieder im Wettkampfmodus auf dem Platz sehen zu können. So zum Beispiel die Innenverteidiger Andre Hoffmann und Jordy de Wijs, die wegen langwieriger Verletzungen seit Monaten nicht mehr in der Startelf gestanden hatten.
Aber auch Kwadwo Baah bekam mal wieder eine Möglichkeit, seine Qualitäten zu zeigen, auf der linken Seite einer Dreier-Offensivreihe im 4-2-3-1-System – wobei der deutsche U19-Nationalspieler seine Rolle sehr offensiv interpretierte und phasenweise zweite Spitze neben Emmanuel Iyoha spielte.

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Im Tor stand Dennis Gorka, von Haus aus dritter Keeper der Düsseldorfer. Und der Youngster bekam in der torlosen ersten Hälfte einiges zu tun. Einmal hatte Gorka dabei Glück, denn ein Kopfball von Frederik Jäkel war bereits hinter ihm im Netz eingeschlagen; allerdings hatte sich der Bielefelder nach Ansicht von Schiedsrichter Thorben Siewer – der übrigens erst am Abend zuvor per Telefon von seinem Einsatz erfahren hatte – bei Benjamin Böckle regelwidrig aufgestützt. Böckle, der in der abgelaufenen Hinrunde ebenfalls nur wenig zum Einsatz gekommen war, machte seine Sache ebenso wie Hoffmann und de Wijs insgesamt sehr ordentlich.
Im Spiel nach vorn gelang der Thioune-Truppe allerdings lange Zeit nicht viel. Die erste große Chance ergab sich erst nach 52 Minuten, als Iyoha von der Strafraumgrenze abzog, aber knapp rechte verfehlte. Auf der Gegenseite ging es da schon klarer zu: Nach einem Schuss von Silvan Sidler musste Dennis Gorka schon sein ganzes Können aufbieten, was dem 20-Jährigen aber auch gelang.

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Nach einer Stunde kam es dann zum erwarteten, dennoch aber bemerkenswerten Comeback. Zum ersten Mal seit mehr als einem Jahrzehnt streifte Marcel Gaus, derzeit als vereinsloser Profi Trainingsgast bei Thioune, wieder das Fortuna-Trikot über. Kein schlechter Moment für den gebürtigen Düsseldorfer. Einen noch besseren verpasste Shinta Appelkamp in der 82. Minute, als er aus kurzer Distanz an Arminas Reservekeeper Arne Schulz scheiterte. Aber dann kam ja noch Oberdorf.