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Zweitbestes Rückrundenteam Schalke geht mit Rückenwind ins 144. Revier-Derby

Gelsenkirchen · Durch das 3:1 gegen Erstliga-Schlusslicht Braunschweig bleibt das Keller-Team die zweitbeste Rückrundenmannschaft. am Dienstag tritt Schalke in Dortmund an.

Jens Keller ist Trainer und kein Entertainer. Das Spiel der Emotionen, wie es sein Dortmunder Kollege Jürgen Klopp mitunter überstrapaziert, ist nicht sein Ding. Mimik und Worte bilden bei ihm nicht immer eine Einheit. "Ich bin begeistert von meiner Mannschaft", sagte der 43-Jährige. Seine Schalker Spieler hatten gerade das bis auf wenige Minuten harmlose Erstliga-Schlusslicht Braunschweig mit 3:1 besiegt, aber Kellers Gesicht und sein Tonfall erinnerten eher an Momente einer Krisenaufarbeitung.

Doch der Fußballlehrer und sein Trainerstab können auf eine ertragreiche Arbeit blicken — und das zählt. In den neun Spielen der Rückrunde waren nur die "Über-Bayern" erfolgreicher. Sie holten die maximal möglichen 27 Punkte. Danach folgt der FC Schalke (22) noch vor dem Rivalen aus Dortmund (19). Morgen kommt es zur 144. Auflage des emotionalen Revier-Derbys, in dem es um Platz zwei in der Liga geht — und das Keller-Team fährt selbstbewusst ins gegnerische Stadion.

Obwohl Kapitän Benedikt Höwedes die Zahl der verletzten Profis durch seinen gegen Real Madrid erlittenen Muskelbündelriss auf neun erhöhte, bleibt Schalke in der Liga auf Kurs. "Es ist beeindruckend. Egal, wer reinkommt, überzeugt", lobte Chefcoach Keller seine "Rasselbande". Gegen Braunschweig standen fünf Spieler unter 21 Jahren und sieben in der Schalker Nachwuchsabteilung Ausgebildete in der Startelf. Kaan Ayhan (19) gelang ein souveränes Debüt als Innenverteidiger. "Unglaublich, wie cool er ist", lobte Keller.

Zur "Rasselbande" gehört auch Leon Goretzka (19), der in zwei Monaten sein Abitur baut und derzeit zwischen Klassenzimmer und Trainingsplatz pendelt. Beim Hinspiel in Braunschweig (3:2) erzielte er sein erstes Bundesligator. Nun ebnete sein 25-Meter-Schuss zum 1:0 den Weg zum Erfolg.

"Die Jungs machen das wirklich gut. Wir vertrauen ihnen", sagte Mittelfeldspieler Kevin-Prince Boateng und ergänzte: "Es bleibt uns ja auch nichts anderes übrig." Der 27-Jährige bringt Erfahrung ein. Er kann ein Spiel und seine Nebenleute lenken. Eine Stütze für den Nachwuchs ist auch Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer, der 15 Punktspiele wegen einer Verletzung verpasste, traf per Freistoß zum 2:0. "Es war ein abgefälschter Ball, also nicht ganz genau so, wie ich es wollte. Hauptsache, er war drin", sagte der Torjäger.

Dass ihn Trainer Keller nach 80 Minuten auswechselte, passte ihm nicht. "Ich bin fit und will spielen. Aber ich muss die Entscheidung akzeptieren", erklärte der 30-Jährige. 890 Minuten benötigte er in dieser Saison für seine zehn Bundesligatore, so effektiv ist kein anderer.

Enttäuscht war Torsten Lieberknecht. "Wir hatten zu keiner Zeit eine Ordnung auf dem Platz. Unglaublich, dass wir die Partie innerhalb von zwei Minuten fast gedreht hätten", sagte der Gästecoach. Nach dem 1:2 durch Benjamin Kessel verhinderte Schalkes Torhüter Ralf Fährmann gegen Omar Elabdellaoui den Ausgleich. "Er wäre nicht gerecht gewesen", stellte Lieberknecht klar.

(RP)
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