Real - Schalke in der Champions League "Es ist auch eine Frage der Ehre"

Madrid · Für Schalke 04 endet die Champions-League-Saison im Estadio Santiago Bernabeu. Das Rückspiel bei Real Madrid nach dem 1:6 im ersten Duell ist auch "eine Frage der Ehre".

CL 13/14: Real Madrid - FC Schalke 04
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Die Tickets sind Ladenhüter, der eine oder andere Star bekommt eine Pause, und das Aus ist ohnehin schon besiegelt: Die Champions-League-Saison endet für Schalke 04 mit einem Trainingsspiel in einer Kathedrale des Fußballs. Die einzige offene Frage ist: Wie hoch verlieren die Königsblauen diesmal gegen die Königlichen von Real Madrid?

Tampoco hay tantos aficionados del @s04 #NoNiNa pic.twitter.com/66wiZdghdP

"Ich glaube nicht an das ganz große Wunder, aber wir wollen uns vernünftig aus dem Wettbewerb verabschieden und ein ordentliches Spiel zeigen", sagte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies vor dem sportlich bedeutungslosen Achtelfinal-Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) im legendären Estadio Santiago Bernabeu: "Es ist auch eine Frage der Ehre."

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Foto: dpa, rwe htf

Nach der 1:6-Heimpleite im Hinspiel, der höchsten eines deutschen Klubs in der Königsklasse, könnte das Schalker Aus noch einmal historische Dimensionen erreichen. Unterliegt Schalke in Madrid noch höher, ist der Negativrekord von Hannover 96 im Messepokal-Achtelfinale 1960 (2:8 und 1:6 gegen Inter Mailand) in Reichweite. Davon geht Tönnies aber nicht aus: "Real hat uns im Hinspiel auf dem falschen Fuß erwischt."

Alles schaut auf den Clasico

Einen Imageschaden fürchtet der Klubboss auch nicht: "Man darf nicht vergessen, gegen wen wir antreten. Mit 300 Millionen Euro Jahresetat für die Mannschaft sind sie ganz weit weg." In Gedanken ist der spanische Rekordmeister ohnehin schon weiter. Am Sonntag steigt der "Clasico" gegen den Erzrivalen FC Barcelona, der die Vorentscheidung um den Meistertitel bringen könnte. Kein Wunder, dass das Vorspiel gegen die Gelsenkirchener wenig Anklang findet. Mehr als 7500 Karten waren noch zu haben - für Real-Verhältnisse eine ungewöhnlich hohe Zahl.

Trainer Carlo Ancelotti wird gegen die Königsblauen zumindest den angeschlagenen Karim Benzema schonen, und auch bei den Schalkern wird laut über den einen oder anderen Personalwechsel nachgedacht. Kevin-Prince Boateng und Klaas-Jan Huntelaar sind die ersten Kandidaten. "Es wäre ärgerlich, wenn sich in Madrid einer verletzt und dann gegen Braunschweig ausfällt", sagte Sportvorstand Horst Heldt. Und Nationalspieler Julian Draxler ergänzte: "In unserer jetzigen Lage ist die Bundesliga der wichtigere Wettbewerb, daher würde manch einem eine Pause vielleicht ganz gut tun."

Millionen werden gerne genommen

Denn schließlich geht es darum, in einem halben Jahr wieder Champions League zu spielen. Nach dem 2:1 am Freitag beim FC Augsburg und dem Sprung auf Platz drei sind die Schalker auf dem besten Weg, sich zum dritten Mal in Folge für die Königsklasse zu qualifizieren.

Die sofortige Rückkehr würde auch wirtschaftlich enorm helfen. Nicht zuletzt dank der Millionen aus der Königsklasse verbuchte der noch immer hochverschuldete Traditionsklub im vergangenen Jahr mit 206,8 Millionen Euro den zweithöchsten Umsatz der Vereinsgeschichte - und ein Plus von einer halben Million. "Die Konsolidierung greift. Wir sind stolz, trotz Dachreparatur an unserem Stadion wieder schwarze Zahlen zu schreiben", sagte Tönnies: "Natürlich spielt der sportliche Erfolg eine große Rolle. Wir haben uns bei einem Umsatz jenseits von 200 Millionen festgesetzt, da bleiben wir auch, da bin ich zuversichtlich."

Rund 30 Millionen Euro - inklusive Zuschauereinnahmen - spülte die aktuelle Champions-League-Saison in die Kassen. Mehr als 150 Millionen nahm Schalke bislang aus seinen sechs Teilnahmen ein.

(sid)
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