Designierter DFB-Präsident Keller "Es wird keine One-Man-Show geben"

Freiburg · Fritz Keller wird am Freitag zum 13. Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewählt. Auf den neuen Verbandsboss wartet jede Menge Arbeit.

 Fritz Keller.

Fritz Keller.

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Frage: "Herr Keller, Ihre Wahl zum DFB-Präsidenten am Freitag rückt näher. Steigt die Nervosität?"

Fritz Keller "Ich habe vor allem großen Respekt vor der Aufgabe. Aber ich kann nicht mehr machen, als mein Bestes zu geben - von ganzem Herzen. Ich will das zurückgeben, was der Fußball mir gegeben hat. Ich werde Gas geben für eine tolle Sache - für den schönsten Sport der Welt."

Frage: "Was wollen Sie erreichen?"

Keller "Ich hoffe, dass ich mich einbringen kann, um das umzusetzen, was wichtig für den Fußball ist. Es sind einige Aufgaben zu erledigen. Ich denke da in erster Linie an die Strukturreform. Meine Hauptaufgabe wird sein, zum Dienstleister und Lobbyisten für jede Liga zu werden."

Frage: "Das hört sich nach viel Arbeit für Sie an..."

Keller "Es wird keine One-Man-Show geben. Viele Leute werden in der Verantwortung sein. Wir werden gut aufgestellt sein. Der DFB ist besser als sein Ruf."

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Frage: "Wie wird Ihre Arbeit konkret aussehen?"

Keller "Ich werde drei, vier Tage in der Woche in der Zentrale in Frankfurt sein. In der restlichen Zeit werde ich in der Weltgeschichte unterwegs sein. Ich werde sicher viele Spiele in vielen Ligen sehen. Aber zunächst einmal muss ich mich einarbeiten und die Menschen kennenlernen."

Frage: "Beim DFB geht es nicht nur um Fußball - oder sehen Sie das anders?"

Keller "Wir haben auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Fußball ist der Kitt der Gesellschaft, es ist das letzte Lagerfeuer. Wir wollen allen eine Heimat bieten und ein Beispiel für ein friedliches Miteinander abgeben."

Frage: "Wo soll sportlich die Reise hingehen?"

Keller "Im Profibereich wollen wir international wieder dahinkommen, wo wir waren - mit der Nationalmannschaft und der Bundesliga. Das wird auch auf die unteren Ligen ausstrahlen."

Frage: "Sie gelten als bodenständig. Ist der Spitzenposten beim DFB für Sie tatsächlich das Richtige?"

Keller "Wenn man so fußballverrückt ist wie ich, dann kann mach von so einem Job nur träumen. Jede Fußball-Liga hat etwas Besonderes. In manchen Ligen sind die dritten Halbzeiten die schönsten - auch das gehört zum Fußball."

Frage: "Wie sehr liegt ihnen der kriselnde Frauenfußball am Herzen?"

Keller "Der Frauenfußball wird eine große Rolle spielen. Es kann nicht sein, dass Mädchen keinen Platz in einem Klub finden. Der Profifußball, der Amateurfußball und der Frauenfußball - das gehört alles zusammen."

(eh/sid/dpa)
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