Iran Frauen dürfen nur auf Extra-Tribüne bei Länderspiel

Teheran · Rund 4600 Plätze auf einer eigens eingerichteten Tribüne werden beim WM-Qualifikationsspiel der iranischen Fußball-Nationalmannschaft gegen Kambodscha am 10. Oktober in Teheran für Frauen vorgesehen.

 Das Asadi-Stadion.

Das Asadi-Stadion.

Foto: dpa/Mazyar Asadi

Nach Berichten iranischer Medien vom Dienstag sind das fünf Prozent der Plätze im Asadi-Stadion. Iran reagiert damit auf das Drängen der FIFA, auch Frauen ins Stadion zu lassen. Sportminister Massud Soltanifar hat dem Weltverband offiziell mitgeteilt, dass alle notwendigen Vorbereitungen getroffen seien: separate Eingänge, eine Extra-Tribüne und Damen-Toiletten.

Im Iran ist Frauen der Besuch von Fußballspielen seit vier Jahrzehnten untersagt. Die FIFA hatte allerdings gefordert Frauen nicht nur für Länder-, sondern auch für Ligaspiele ins Stadion zu lassen. Dies ist weiterhin verboten. Obwohl Minister Soltanifar und sogar Präsident Hassan Ruhani gegen das Verbot sind, konnten sich beide bis jetzt nicht gegen den erzkonservativen Klerus durchsetzen.

Vor zwei Wochen hatte sich eine 29-jährige Frau aus Protest gegen das Verbot selbst angezündet und war danach an ihren Verletzungen gestorben. Damit hatte sie eine Protestwelle im Iran ausgelöst. Sie hatte versucht, als Mann verkleidet, ins Stadion von Teheran zu gelangen und war zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden.

(eh/dpa)
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