Borussia Dieses Trio hilft Marco Rose

Mönchengladbach · Stefan Lainer, Breel Embolo und Marcus Thuram stehen mit ihrer Spielweise für den Stil des Trainers und sind sehr effektiv.

 Stefan Lainer ist Borussias bester Flankengeber.

Stefan Lainer ist Borussias bester Flankengeber.

Foto: dpa/Marius Becker

Der wichtigste Transfer, so heißt es im offiziellen Sprachgebrauch der Borussen, ist in dieser Saison der Trainer. Marco Rose soll die Gladbacher in eine neue Fußball-Zukunft führen, bestenfalls soll er eine neue Ära prägen. Doch ist das, was Rose implantieren soll am Niederrhein, ein stets aktiver Fußball, der mit großem Herz und ebenso viel Hirn gespielt wird, noch nicht vollends angekommen im Team.

Sicherlich, es gibt Disziplinen, in denen die Borussen signifikant anders dastehen als zuvor, bei den Sprints (immerhin Platz neun) zum Beispiel. Und sie sind offenbar härter geworden (die meisten Gelben Karten der Liga, Platz vier bei den Fouls mit 69). Doch fehlt der Geschichte die wohlige Rundheit.

Trotzdem sorgen Neuerungen im Team dafür, dass die Borussen mit zehn Punkten richtig gut dastehen nach fünf Spieltagen. Drei Spieler, die geholt wurden im Sommer und insbesondere auch für den neuen Ansatz der Borussen stehen, weil sie eine neue Wucht in die Mannschaft bringen, also den Aspekt, der für den Rose-Stil mit prägend ist: Rechtsverteidiger Stefan Lainer und die Offensivkräfte Breel Embolo und Marcus Thuram. Ohne das Trio, das in keinem der bisherigen fünf Liga-Spiele fehlte, wären deutlich weniger Punkte auf dem Konto der Gladbacher. Fünf Tore haben sie zusammen erzielt und waren insgesamt an allen sieben Gladbacher Toren in der Liga beteiligt und auch am 1:0-Siegtor im DFB-Pokalspiel beim SV Sandhausen.

Breel Embolo ist nicht nur Roses Neuentdeckung für die „Zehn“, sondern auch einer der effektivsten Gladbacher. Zwei Tore hat der Neuling, der für zehn Millionen Euro vom FC Schalke 04 geholt wurde, erzielt, an zwei weiteren hatte er entscheidende Aktien. In Mainz sorgte sein Sololauf dafür, dass die Borussen den aussichtsreichen Freistoß erhielten, den Alassane Plea dann verwandelte. Ein fast baugleicher Lauf in Richtung Strafraum leitete Pleas Siegtor in Köln ein. Gegen Düsseldorf war Embolo der Borusse mit den meisten Torschüssen. Viermal versuchte er es, brachte aber den Ball nicht am starken Zak Steffen vorbei. Auch hatte Embolo, der dieses Mal die rechte Position im Dreierangriff besetzte, dieses Mal keine Torbeteiligung, nachdem er zuvor an vier von sechs Treffern mitgearbeitet hatte.

Stefan Lainer war gegen die Düsseldorfer effektiver als der Kollege. Vor den beiden Treffern der Borussen brachte der Österreicher den Ball in den Strafraum, beim 1:1 verwandelte Thuram den Ball direkt, beim 2:1 initiierte Lainer den Gefahrenmoment, der zum Siegtor führte. Kein Borusse schlug mehr Flanken in diesem Spiel (drei produzierte Lainer insgesamt). Ligaweit ist der Rechtsverteidiger der zweitfleißigste Flankengeber (nach Frankfurts Danny da Costa (23) und Borussias bester Sprinter (136). Mit seiner Hartnäckigjkeit sorgt er immer für Unruhe beim Gegner, diese Stresssituationen sind es, die zu Lainers Auftrag gehören. Hinzu kommt der wichtige Treffer zum 1:1 in Mainz, mit dem er recht schnell nach dem Gegentor-Schock für Entspannung sorgte.

Marcus Thuram hat nun schon zwei Spiele im Alleingang gewonnen. Zunächst das Pokalspiel in Sandhausen, als er Tobias Strobls Hereingabe mit einem spektakulären Flugkopfball verwertete. Und nun gegen Düsseldorf, als er als Joker mit seinen beiden Toren binnen 13 Minuten das Spiel drehte. Erstmals gehörte er gegen Fortuna nicht zur Startpersonal, doch er nutzte offenbar die 73 Minuten in der Zuschauerrolle, um seine Batterien komplett aufzuladen und diese Energie dann absolut gewinnbringend einzusetzen.

Fazit: Lainer, Embolo und Thuram sind gut und schnell angekommen in Mönchengladbach. Auf dieses Trio kann sich Marco Rose verlassen in der Frühphase der neuen Borussia.

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