Fans auf den Barrikaden Vuvuzela-Alarm beim 1. FC Köln

Köln (RPO). Trööööööt. Kein Fangesang, keine Anfeuerungsrufe, 90 Minuten lang immer nur Tröööööt. So war das beim Confederations Cup im Juni, so wird es aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft in Südafrika sein - und in ein paar Wochen beim 1. FC Köln.

Laut, nervig, Kult: Das ist eine Vuvuzela
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Vor den Spielstätten in Südafrika werden die Riesen-Tröten zu Spottpreisen an den Mann gebracht, kaum ein Zuschauer geht in Südafrika ohne eine Vuvuzela ins Stadion. Wer ordentlich hineinpustet, kann eine Lautstärke von 105 Dezibel erreichen, ab 85 Dezibel wird's schlecht für die Ohren.

Im Stadion klingt sie wie ein trompetender Elefant, vor dem Fernseher hört es sich so an, als würde sich eine wild gewordene Bienenherde auf den Rängen herumtreiben. Die TV-Kommentatoren wurden teilweise übertönt, Spaniens Mittelfeldspieler Xabi Alonso beschwerte sich in einem Interview während des Confed-Cups über den Krach und forderte ein Vuvuzela-Verbot.

Südafrika, so wird wohl der deutsche Fußball-Fan gedacht haben - Südafrika ist doch ganz weit weg. Und die WM - naja, die paar Wochen sind ja auch zu überstehen.

Jetzt herrscht aber auch in der Bundesliga Vuvuzela-Alarm. Eine Kölner Werbeagentur hat laut "Bild" für das erste Saison-Heimspiel des FC am 15. August gegen den VfL Wolfsburg 10.000 Vuvuzelas geordert. Verboten ist die Benutzung der Riesen-Tröten bislang nicht. Die DFL will die Entwicklung abwarten.

Während des Confed-Cups hatten zwei deutsche Fußball-Fans die Initiative "Gegen Vuvuzelas - pro Stimmung" gestartet. Im Internet sammeln sie Unterschriften für ein Verbot der Krachmacher bei der WM im kommenden Jahr. 50.000 Fans haben sich schon eingetragen.

Große Erfolgschancen werden der Aktion aber nicht eingeräumt. Fifa-Boss Sepp Blatter wolle über ein Verbot nur nachdenken, wenn die Sicherheit nicht gewährleistet sei. Das ist bislang nicht der Fall, und kaputte Ohren zählen nicht. Jüngst erklärte Blatter: "Es ist ein lokaler Sound, und ich weiß nicht, wie man einen lokalen Sound stoppen kann; das hier ist Afrika!"

Köln ist zwar nicht Afrika, aber statt begeisterten "Lukas Podolski"-Rufen wird es beim Comeback des Publikumslieblings in der Domstadt auch hier wohl eher ein langgezogenes Trööööööööt geben.

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