Borussia Mönchengladbach Ter Stegen: "Pfeifen muss nicht sein"

Fussball · Borussias Torhüter möchte sich nicht auf ein Kampfspiel in Braunschweig einlassen und übt leichte Fan-Kritik.

 Borussias Keeper Marc-André ter Stegen fordert, dass Mannschaft und Fans auch in Krisensituationen mehr eine Einheit sind als im Spiel gegen Hoffenheim.

Borussias Keeper Marc-André ter Stegen fordert, dass Mannschaft und Fans auch in Krisensituationen mehr eine Einheit sind als im Spiel gegen Hoffenheim.

Foto: Reichartz

Zugegeben: So richtig gut sah Marc-André ter Stegen nicht aus. Er hob die Hände zur Brust, als wolle er den Ball aufnehmen. Nur war dieser längst an ihm vorbei, Roberto Firmino, Offensivakteur in Diensten von 1899 Hoffenheim, hatte ihn schon am Borussia-Schlussmann vorbeigespitzelt. Das Gegentor zum 2:1 am vergangenen Samstag war allerdings nicht nur die Schuld des 21-Jährigen, sondern das Ende einer Fehlerkette. Das sieht auch ter Stegen selbstkritisch.

"In der zweiten Hälfte gegen Hoffenheim sind wir nur noch hinterhergerannt", sagt der Torwart. "Das darf uns nicht passieren." Ihn ärgern die Punktverluste der vergangenen Woche sehr. "Wir haben uns die Spiele immer gut erarbeitet, führen in Bremen und gegen Hoffenheim", sagt er. "Und dann geben wir die Siege kurz vor Schluss aus der Hand. Das ist unnötig. Aber es ist gut, wenn wir uns darüber ärgern, nur einen Punkt geholt zu haben."

Eine richtige Erklärung für den Negativlauf hat ter Stegen nicht. "Natürlich kratzt es angesichts der Ergebnisse in den letzten Wochen an einem, wenn man ein Gegentor bekommt", sagt er.

"Das ist für uns alle nicht so einfach." In dieser Situation appelliert der Schlussmann auch an die Fans: "Es ist wichtig, dass die Fans in solchen Phasen da sind, dass wir mehr eine Einheit sind. Dass es nach dem Anschlusstreffer zum 2:1 Pfiffe von den Rängen gab, verstehe ich nicht. Das ist für mich kein Grund, zu pfeifen. Natürlich kann ich den Ärger nachvollziehen, aber: Wir führen doch noch. Das muss nicht sein."

Insgesamt blieb der Keeper, der Borussia nach der Saison Richtung Barcelona verlassen wird, zuletzt erstaunlich unbeeindruckt von der Situation. Während seine Vorderleute ihn regelmäßig im Stich ließen, lieferte ter Stegen starke Leistungen ab. Das 2:1 der Hoffenheimer ist das erste Gegentor der Rückrunde, das er im Ansatz mitzuverantworten hat. Ansonsten blieb ter Stegen Borussias Rückhalt.

Das will er auch am Samstag in Braunschweig sein, doch gerade die Partie beim Tabellenletzten wird keine einfache Aufgabe. "Braunschweig hat in letzter Zeit immer mal wieder überrascht. Das wollen wir verhindern", sagt der 21-Jährige. "Wir wollen unsere drei Punkte dort mitnehmen."

Wie das geschehen soll, hat ter Stegen klar umrissen: "Es wird ein Kampfspiel", sagt er. "Aber richtig schmutzig spielen werden wir nicht." Und das, obwohl Manager Max Eberl gesagt hat, dass man vielleicht mal zurück zu den so genannten Basics müsse. "Klar", entgegnet ter Stegen. "Aber unsere Basics sind nunmal spielerisch. Darüber wollen wir kommen — wir wollen fußballerisch nach vorn." Er wartet kurz, schmunzelt. "Aber wenn es sein muss, muss man auch mal dazwischen hauen."

(RP)
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