Borussia Nur nicht jammern

Jupp Heynckes ist kein Mann, der jammert. "Das ändert ja doch nichts", weiß Borussias Trainer, der in den letzten Tagen die Nachricht erhielt, dass mit Marcell Jansen und Filip Daems gleich beide bisherigen Stamm-Alternativen für die linke Abwehrseite bis zur Rückrunde fehlen. Und es gibt vor dem morgigen Heimspiel gegen Wolfsburg überall Fragezeichen, was die personellen Möglichkeiten angeht.

Borussia: Nur nicht jammern
Foto: Dieter Wiechmann

Oliver Neuville, Federico Insua, Wesley Sonck, David Degen, Bo Svensson: Gleich bei fünf Spielern ist noch nicht klar, ob sie morgen spielen können oder mehr als nur Einwechsel-Kandidaten sind. Abwehr, Mittelfeld und Angriff sind gleichermaßen betroffen. Womöglich wird mit dem 18-jährigen Verteidiger Tim Rubink einer aus der A-Jugend erstmals im Kader sein. "Die Bundesliga bestraft sofort, wenn einer nicht hundertprozentig fit oder richtig vorbereitet ist", weiß Heynckes. "Darum bevorzuge ich es, nur Spieler zu bringen, die voll einsatzbereit sind." Doch genau dies ist die Frage bei den zuletzt verletzten Neuville, Insua, Degen und Sonck. Und bei Svensson wird man erst heute sehen, ob er trotz seiner Sprunggelenk-Beschwerden zum Kader genommen werden kann.

Wenn nicht, wird Borussia mit drei wenig oder praktisch gar nicht bundesliga-erfahrenen Abwehrspielern und Zé Antonio herum auflaufen: mit Oliver Kirch, Tobias Levels, Marvin Compper - und Junior Tim Rubink auf der Ersatzbank sitzen. "Tobias Levels hat zwar erst einen Kurzeinsatz gehabt. Doch er hat in der Regionalliga ständig Spielpraxis, hat sich dort gut entwickelt, ist körperlich stark. Als er in Bremen herein kam, war es, als ob er immer dabei gewesen wäre", lobt Heynckes den 19-Jährigen. Ob Federico Insua diesmal von Anfang an spielt, Oliver Neuville sich selbst (und der Trainer ihm) einen Einsatz zutraut, ob Wesley Sonck oder David Degen doch in die Startelf müssen: "Das werde ich vom Freitagtraining und auch von der Aufstellung des Gegners abhängig machen", sagt Heynckes.

Auf eins allerdings legt er sich schon fest: Peer Kluge, in Bremen nur eingewechselt, spielt von Anfang an. Und soll im Mittelfeld mit dafür sorgen, dass einmal das Defensivverhalten stimmt, aber auch nach vorne die Post abgeht, "wir den Gegner zu Fehlern zwingen", wie Heynckes es will. Der einmal vor Wolfsburgs Abwehrstärke und dem durch den 1:0-Sieg gegen den FC Bayern gestärkten Selbstbewusstsein warnt: "Das ist ein unbequemer Gegner."Aber auch fordert: Wir wollen unsere Serie von drei Heimsiegen fortsetzen." Ob mit oder ohne Neuville und Svensson. Wie gesagt: Heynckes jammert nicht.

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