Fürth sauer wegen Platzverweis Mit Badstuber wäre das nicht passiert

Fürth · Wieder kein Heimsieg: Nach der Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach beklagt die SpVgg Greuther Fürth den angeblich fehlenden Respekt der Schiedsrichter.

Asamoah in Fürth vorgestellt
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Holger Badstuber, so viel steht fest, spielt nicht für die SpVgg Greuther Fürth. Gerald Asamoah dagegen spielt für das Kleeblatt, auch das dürfte bekannt sein, und er tut dies mit großer Leidenschaft. Aber am Sonntag hätte Asamoah gerne ein Trikot des FC Bayern getragen, oder eines von Schalke 04, oder eben gerne einen Mitspieler namens Holger Badstuber gehabt. Dann, behauptete der 34 Jahre alte ehemalige Nationalspieler, hätte Fürth, der Aufsteiger, wohl nicht 2:4 (2:1) gegen Borussia Mönchengladbach verloren.

Platzverweis wegen Notbremse

Es ging um eine Szene in der 12. Minute. Thomas Kleine, Fürth, brachte Patrick Herrmann, Mönchengladbach, knapp vor dem Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) atmete noch einmal durch und entschied: Notbremse, Rote Karte. Am Montag wurde Kleine dafür vom DFB-Sportgericht für ein Spiel gesperrt, er wird also bei Borussia Dortmund nicht mitspielen können.

Ginge es nach Asamoah, wäre der Abwehrspieler gegen den deutschen Meister dabei. "Wenn ein Badstuber das beim FC Bayern macht, hätte es eine Gelbe Karte getan, aber Thomas Kleine ist halt ein Fürther und spielt nicht beim FC Bayern. Gegen die wird nicht so gepfiffen", behauptete der bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung (49.) sehr starke Angreifer. Will heißen: Wir sind die Kleinen, wir haben keinen Bonus beim Schiedsrichter.

Fürths Trainer Mike Büskens gab sich nach dem Spiel so große Mühe, seinen Ärger über Gagelmann zu überspielen, dass er dafür den Oscar verdient hätte. "Wenn Tommy den umhaut, in Ordnung. Aber erst hat der Schiedsrichter die Hand an der Brust, dann plötzlich an der Gesäßtasche. Müssen wir darüber noch reden?", sagte er mit ernster Miene und ergänzte dann: "Bis zur zwölften Minute lief das Spiel in unsere Richtung, bis zur zwölften Minute." Fürth führte zu diesem Zeitpunkt durch Bernd Nehrig (10., Foulelfmeter).

Asamoah fordert mehr Respekt

Fürth, der Aufsteiger, war irritiert. Eine Rote Karte, später, vor dem 4:2 durch Thorben Marx (90.+2, Handelfmeter), eine nicht mehr spielentscheidende Gelb-Rote für Milorad Pekovic (90.+1), dazu viele Szenen, in denen sich die Gastgeber benachteiligt fühlten. "Es ist doch nicht normal, dass Woche für Woche solche Entscheidungen gegen uns gefällt werden. Wir haben mehr Respekt verdient", sagte Asamoah. Er wolle Gagelmann nun nicht angreifen, betonte er, "aber man muss einfach mal was sagen, das tut einfach weh".

Bereits nach dem Heimspiel gegen Werder Bremen (1:1) vor zwei Wochen hatte Asamoah etwas gesagt. Damals brachte Bremens Torhüter Sebastian Mielitz den Fürther Edgar Prib im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter, Tobias Stieler aus Hamburg, pfiff nicht. Im Trikot von Schalke wäre ihm so etwas wohl nicht passiert, sagte Asamoah. Für die Königsblauen und den FC St. Pauli hat er 306 Spiele in der Bundesliga bestritten, aber so etwas, was er nun mit Fürth erlebt, "bin ich nicht gewohnt".

In der Tat stellte sich Fürth aber auch ungeschickt an, so, wie es unerfahrenen Mannschaften eben passiert. In Unterzahl waren die Franken nach dem Ausgleich durch Oscar Wendt (22.) sogar noch mal mit 2:1 in Führung gegangen (Prib/44.), aber gleich nach der Pause "haben wir zu schnell das 2:2 geschluckt", bemängelte Büskens. Kurz nach Martin Stranzl (51.) traf dann auch noch Patrick Herrmann (57.) - beide erzielten ihre Tore nach Eckbällen. "Eigentlich leicht zu verteidigen", sagte Fürths Stephan Fürstner.

Auch da wäre ein Holger Badstuber vielleicht nicht schlecht gewesen.

(sid)
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