Borussia Mönchengladbach Dominguez ist der Hamburg-Spezialist

Fussball · Gegen den HSV erzielte Borussias Innenverteidiger zwei seiner drei Bundesliga-Treffer. Der 24-Jährige macht keine leichte Saison durch, doch er ist sich sicher: "Diese Mannschaft ist so gut, dass wir international spielen müssen."

 Bereit zum Torjubel: Schütze Alvaro Dominguez (rechts) und Vorlagengeber Roel Brouwers freuen sich über die Entscheidung gegen den HSV. Gerade haben Borussias Innenverteidiger für das 3:1 gesorgt.

Bereit zum Torjubel: Schütze Alvaro Dominguez (rechts) und Vorlagengeber Roel Brouwers freuen sich über die Entscheidung gegen den HSV. Gerade haben Borussias Innenverteidiger für das 3:1 gesorgt.

Foto: Dieter Wiechmann

So ganz genau weiß Alvaro Dominguez selbst nicht, wie er getroffen hat. "Zum Glück stand ich schon so nah vor dem Tor", sagt Borussias Abwehrspieler zu seinem Treffer beim 3:1-Sieg über den HSV. "Ich hatte nämlich nicht mehr viel Zeit, um zu reagieren." Seine Reflexe funktionieren jedoch ziemlich ordentlich: Nach einer Ecke von Max Kruse verlängert Roel Brouwers den Ball per Kopf. Dominguez hält seinen Fuß rein und bringt den Ball oben im Tor unter.

Treffer gegen den HSV erzielt der Spanier besonders gerne. "Ich habe gegen Hamburg mein erstes Bundesliga-Tor erzielt", sagt der 24-Jährige. "Und jetzt auch wieder mein erstes Saisontor." Angesichts der Gesamt-Produktion von drei Bundesliga-Treffern gilt Dominguez somit durchaus als HSV-Spezialist.

Dass er gegen den Abstiegskandidaten überhaupt auf dem Platz stand, ist indes gar nicht so selbstverständlich. Es ist bislang nämlich nicht so wirklich die Saison des Alvaro Dominguez. Zuerst brach er sich im Oktober gegen Borussia Dortmund die Schulter und erholte sich davon bis zur Winterpause nicht. Dann verlor er anfangs der Rückrunde seinen Stammplatz an Tony Jantschke und saß fünfmal zu Spielbeginn nur auf der Bank. "Das war eine schwere Zeit für mich", sagt Dominguez. "Aber jetzt bin ich wieder komplett fit."

Doch auch in gutem Gesundheitszustand erfüllt der mit hohen Erwartungen an den Niederrhein gekommene Spanier die Anforderungen nicht immer. Dante-Ersatz sollte er sein, kostete Max Eberl im Sommer 2012 rund acht Millionen Euro. Bislang zeigt sich Dominguez als solider Innenverteidiger — allerdings ohne durchschlagende Ideen im Spielaufbau. Dafür leistete er sich ab und zu unnötige Fehler, wie bei seinen beiden Handspielen innerhalb von zwei Minuten in München. Oder beim Gegentor gegen Augsburgs Altintop, als er im Zweikampf zu viel Raum für einen Fallrückzieher ließ.

Gegen Hamburg spielte der 24-Jährige allerdings gut. Und nun hofft er, dass er seinen Stammplatz, auch dank des wichtigen Tores, wieder zurückerkämpft hat. Offiziell sagt Dominguez zwar: "Ich beschäftige mich damit nicht." Trotzdem wird er durchaus registriert haben, dass Tony Jantschke, sein ärgster Konkurrenz im Abwehrzentrum, gegen Hamburg mal wieder auf der rechten Abwehrseite ranmusste. "Das entscheidet aber der Trainer, wer wo spielt", sagt Dominguez.

Er beschäftigt sich in der Öffentlichkeit lieber mit seinen Ambitionen. Der Spanier kam einst mit dem Anspruch an den Niederrhein, möglichst immer international spielen zu wollen. In der aktuellen Saison gelang das nicht, doch Dominguez hat keinen Zweifel daran, dass Europa-Touren in der kommenden Saison wieder auf dem Terminplan stehen. "Platz sechs ist gut", sagt er. "Aber wir wollen noch mehr. Wir haben eine gute Mannschaft, wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn das klappt, erreichen wir noch mehr."

Dass das auch am Ende so sein wird, daran hat Alvaro Dominguez keinen Zweifel. "Diese Mannschaft ist so gut, dass wir in der kommenden Saison international spielen müssen", sagt er. Um dieses Ziel zu erreichen, wird der 24-Jährige sicherlich gerne noch ein, zwei Treffer beisteuern.

Nur wird er sich dafür einen neuen "Lieblingsgegner" suchen müssen. Gegen den HSV, gegen den er zwei seiner drei Treffer erzielte, spielt Borussia in dieser Saison — und womöglich auch länger — nicht mehr.

(RP)
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