Borussia Mönchengladbach Hahn — bald Entscheidung pro Borussia?

Fussball · Augsburgs Stürmer muss bis Montag mitteilen, ob er seine Aufstiegsklausel nutzt oder nicht. Tut er es, wäre er für 2,25 Millionen Euro auf dem Markt – und Gladbach hat gute Karten, dass er seine Zukunft am Niederrhein sieht.

 André Hahn steht vor einem Wechsel nach Mönchengladbach.

André Hahn steht vor einem Wechsel nach Mönchengladbach.

Foto: dpa, puc lre

Augsburgs Stürmer muss bis Montag mitteilen, ob er seine Aufstiegsklausel nutzt oder nicht. Tut er es, wäre er für 2,25 Millionen Euro auf dem Markt — und Gladbach hat gute Karten, dass er seine Zukunft am Niederrhein sieht.

Markus Weinzierl hat noch Hoffnung. Und der Trainer des FC Augsburg hat auch schon das Szenario dazu entworfen. "Es wäre schön, wenn André Hahn nach unserem Spiel gegen Mainz drei Tage abtaucht und gar nichts von sich hören lässt. Das würde dann bedeuten, dass er bei uns bleibt", sagte Weinziel am Freitag. Er wurde gefragt nach der Zukunft seines Offensivmannes, um den sich derzeit viele Gerüchte ranken. Eines besagt, Hahn sei schon alles klar mit Borussia Mönchengladbach. Das verneint Gladbachs Sportdirektor Max Eberl.

Was allerdings nicht heißen muss, dass Hahn nicht in der kommenden Saison Borusse ist. Passen würde der schnelle und torgefährliche Außenbahnspieler jedenfalls gut in Lucien Favres Ansatz. Zumal Favre plant, in Zukunft gerade auf den Flügeln mit mehr Geschwindigkeit zu operieren. Hahn selbst sagt nichts, weswegen spekuliert wird. Auch Borussia Dortmund, Schalke und Leverkusen stehen im Verdacht, nachhaltiges Interesse zu haben.

Ein Wunder ist das nicht. Denn Hahn spielt eine starke Saison, hat schon zehn Tore erzielt und war zuletzt sogar erstmals Teil des Aufgebots der deutschen Nationalmannschaft. Zudem gibt es eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2016 datierten Vertrag mit den Augsburgern. Bis kommenden Montag muss er sich erklären, ob er die Klausel nutzt und sich verändert.

"Wir werden alles dafür tun, dass er bleibt"

"Wir werden alles dafür tun, dass er bleibt", versicherte Weinzierl gestern. Noch ist das auch möglich. Denn Hahn weiß, was er an Augsburg hat. Vor allem ist er gesetzt und würde spielen. Das wäre in Dortmund und Schalke wohl nicht zwangsläufig so — weswegen Borussia die besten Karten haben dürfte im Poker um Hahn. Denn auch am Niederrhein würde einer wie Hahn sicher in der ersten Reihe stehen. Zudem kann Max Eberl gute Argumente anführen: Trainer Favre natürlich, dann einen soliden Traditionsklub, der im Vergleich zu Augsburg schon stabiler im oberen Tabellenbereich angesiedelt ist. So könnte es spätestens Montag so sein, dass Borussia einen Hahn bekommt.

Vergangene Saison hat Eberl einen ähnlichen Coup gelandet, als er Max Kruse holte. Der war in Freiburg der Shootingstar, hatte eine Ausstiegsklausel und entschied sich für Gladbach. Hier ist er aktuell zweitbester Torschütze hinter Raffael. In Frankfurt am Mittwoch war Kruse indes der Einzige, der überhaupt die Gelegenheit hatte, seine Bilanz (aktuell zehn Tore) zu verbessen — denn alle anderen Borussen kamen gar nicht erst in die Verlegenheit eines Torschusses. Borussia fehlte beim 0:1 bei der Eintracht komplett die Durchschlagskraft. "Wir hatten 60 Prozent Ballbesitz, waren aber nicht effizient, mehr als ein 0:0 war für uns in Frankfurt aber nicht drin", sagte Favre.

Das muss am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) gegen den Hamburger SV anders werden. "Wir wollen punkten", versicherte der Schweizer. Dazu braucht es Tore. Vor der offensiven Nullnummer gegen Frankfurt klappte das im Heimspiel gegen Berlin recht gut. Juan Arango, Raffael und Kruse trafen in der furiosen Phase der Borussen vor der Pause. Wenigstens ein bisschen davon braucht es auch gegen Hamburg. Favre lobt die individuellen Qualitäten des Gegners. Zudem hat er solidere Arbeit auf dem Platz ausgemacht, seit Mirko Slomka den Bundesliga-Dino übernommen hat.

Sowohl im Abstiegskampf als auch im Rennen um die internationalen Plätze erwartet Max Eberl, dass es erst im Mai Entscheidungen geben wird. So lange muss man sich in Sachen André Hahn sicher nicht gedulden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort