Bayer Leverkusen 90 Minuten ohne Lametta

Bayer Leverkusen · Aus Leverkusen soll heute Barça 04 werden: Gegen den FC Augsburg soll die Werkself so dominant und geduldig wie Barcelona auftreten. Derweil geht Trainer Robin Dutt dazu über, eine Durchschnitts-Saison zu moderieren.

 Höchste Zeit für den 300. Leverkusener Bundesliga-Sieg: Robin Dutt erwartet gegen Augsburg „das 22. richtungsweisende Spiel in dieser Saison“.

Höchste Zeit für den 300. Leverkusener Bundesliga-Sieg: Robin Dutt erwartet gegen Augsburg „das 22. richtungsweisende Spiel in dieser Saison“.

Foto: dapd

Für gestern stand das Abschütteln der letzten Überbleibsel aus Lametta und Glitzerstaub an, die die Partie gegen Barcelona mit sich brachte. "Es ist mein Job, für eine klare Linie und eine klare Fokussierung zu sorgen", sagte Robin Dutt vor dem nachmittäglichen Abschlusstraining. Von der Nummer eins des Weltfußballs hatte der Trainer von Bayer 04 den Blick auf die aktuelle Nummer 17 der nationalen Rangliste zu schärfen. Der Coach empfand dies als "Herausforderung" — wohl auch, weil das Duell mit den Spaniern in eine viel diskutierte Trikottausch-Debatten-Verlängerung gegangen war.

Wenn heute (15.30 Uhr, BayArena) der Anpfiff des Spiels gegen den FC Augsburg erfolgt, werden sich binnen vier Tagen die Vorzeichen komplett umgekehrt haben für die Werkself. "Leverkusen ist unser Barcelona", kündigte der ehemalige Bayer 04-Nachwuchsleiter Andreas Rettig an, der inzwischen die Schwaben managt. Und Dutt nahm das Bild auf: "Im Vergleich zum Spiel am Dienstag kehren sich die Verhältnisse um." Sprich: So dominant und geduldig wie die Spanier möchte Dutt sein Team heute sehen. Für 90 Minuten soll aus Leverkusen also Barça 04 werden.

Allerdings ging der Coach gestern dazu über, die sich abzeichnende Durchschnitts-Saison zu moderieren: indem er verstärkt auf das grassierende Verletzungspech hinwies: "Dafür kann keiner was", aber Zahl und Häufigkeit der Verletzungen seien mit Bayers kleinem Kader nicht aufzufangen: So fehlen in Eren Derdiyok und Sidney Sam die Verantwortlichen für drei der vier Tore des Hinspiels, als Bayer beim 4:1 in Augsburg der bislang höchste Saisonsieg gelang. Zudem verwies der Bayer-Coach auf die Lücken in seiner Kreativabteilung in Gestalt von Tranquillo Barnetta und Renato Augusto sowie auf den Effekt, dass er dem überspielten André Schürrle keine Pause gönnen könne — Michael Ballack erwähnte Dutt in dem Zusammenhang indes nicht und wollte auch keine Ergänzung zur Äußerung von Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser tätigen, dass der Verein gesprächsbereit sei, wenn Ballack Leverkusen vor dem Sommer verlassen möchte.

Gegen Augsburg steht aber in der 22. Liga-Partie "das 22. richtungsweisende Spiel in dieser Saison" an, meint Dutt. Für sein Team tut sich in der vollends Lametta-freien Partie heute die Möglichkeit auf, sich mit Proviant in Form von Punkten und Selbstbewusstsein auszustatten, bevor wieder Spiele mit mehr Glitzerstaub anstehen (Köln, Bayern, Barcelona).

(RP)
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