Bayer empfängt Union Die wichtigsten Fragen vor dem Rückrundenstart

Leverkusen · In wenigen Tagen geht es für die Werkself schon wieder um Punkte in der Liga. Vor dem Rückrundenstart am Samstag gegen Union Berlin wirft vor allem die angespannte Personalsituation in der Abwehrzentrale Fragen auf.

 Jonathan Tah (r.) – hier im Duell mit Bochums Elvis Rexhbecaj – ist als Abwehrchef in Bayers Innenverteidigung gesetzt. Doch wer spielt gegen Union Berlin an seiner Seite?

Jonathan Tah (r.) – hier im Duell mit Bochums Elvis Rexhbecaj – ist als Abwehrchef in Bayers Innenverteidigung gesetzt. Doch wer spielt gegen Union Berlin an seiner Seite?

Foto: dpa/Marius Becker

Am Freitagabend eröffnet der Tabellenführer aus München mit einem Heimspiel gegen Mönchengladbach die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga. Einen Tag darauf geht es auch für Bayer 04 wieder los. Am Samstag, 15.30 Uhr, stehen sich in der BayArena die viertplatzierte Werkself und der Tabellensiebte Union Berlin gegenüber. Nach einem schwachen Jahresabschluss mit nur einem Punkt aus den vergangenen drei Partien hat Leverkusen seinen Vorsprung auf die Konkurrenz eingebüßt und steht nur noch dank der besseren Tordifferenz auf einem Champions-League-Platz. Kurz vor dem Wiederbeginn drängen sich einige Fragen aus Sicht von Bayer 04 auf.

Wer spielt in der Abwehrzentrale? Gegen die Hauptstädter kommt es mit Blick auf die Verteidigung der Werkself zu einem Novum in dieser Saison. Zum ersten Mal werden weder Odilon Kossounou noch Edmond Tapsoba in der Startaufstellung stehen – bislang war immer mindestens einer der beiden sicher dabei. Der Ivorer und der Burkiner bereiten sich aktuell mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften auf den kommende Woche beginnenden Afrika-Cup in Kamerun vor und fehlen dem Bayer 04 noch einige Wochen.

Piero Hincapie, der bislang überwiegend als Linksverteidiger eingesetzt wurde, wäre ein geeigneter Kandidat für den Platz an der Seite von Innenverteidiger Jonathan Tah, doch der Ecuadorianer verbrachte die vergangenen Wochen wegen eines positiven Covid-19-Tests in seinem Heimatland Ecuador in Quarantäne. Die ist inzwischen beendet und der Werksklub ist optimistisch, dass der Verteidiger alsbald ins Rheinland zurückkehren kann. Ein Kaderplatz ist daher denkbar, für die Anfangsformation reicht das wahrscheinlich aber nicht.

Somit könnte Panagiotis Retsos seine Chance bekommen. In der Liga schickte Seoane den Griechen bislang allerdings erst bei zwei Kurzeinsätzen auf den Rasen. Timothy Fosu-Mensah hat nach seinem Kreuzbandriss indes noch kein Spiel für die Werkself bestritten, könnte die Position aber auch bekleiden.

Kann Bayers Offensiv-Trio die Mannschaft weiter tragen? Mittelstürmer Patrik Schick hat eine Hinserie für die Geschichtsbücher des Werksklubs gespielt, Florian Wirtz sich zu einem der Hoffnungsträger des deutschen Fußballs entwickelt und Moussa Diaby sich mit seinen Dribblings, Toren und Vorlagen in die mit Stars besetzte französische Nationalmannschaft gespielt. Die drei Offensivakteure waren in der Hinrunde maßgeblich dafür verantwortlich, dass Leverkusen phasenweise wie ein Spitzenteam aussah. Sollten vor allem Schick und Wirtz weiter auf dem bisher gezeigten Level agieren, sollte Bayer bis zum Schluss um die Königsklasse mitspielen – egal, welche Probleme in anderen Mannschaftsteilen auftauchen.

Wann gelingt der erste Sieg gegen ein Top-Team? Die Bilanz gegen die übrigen Klubs aus den Top acht nach der Hinrunde liest sich aus Sicht des Werksklubs enttäuschend: Drei Remis stehen vier Niederlagen gegenüber. Hat die Seoane-Elf gegen schwächere Teams bislang wenig Zähler liegen lassen und bisweilen hohe Siege gefeiert wie beim 4:0 in Bielefeld oder beim 7:1 gegen Fürth, punktete sie gegen die direkten Konkurrenten äußerst mäßig.

Wie lange kann Bayer den Champions-League-Platz verteidigen? Erst drei Mal in dieser Spielzeit belegte Bayer 04 keinen der vorderen vier Plätze: nach dem 1:1 bei Union Berlin (1. Spieltag), dem 3:4 gegen Dortmund (4. Spieltag) und dem 1:1 bei Hertha BSC (11. Spieltag). Auch in der vergangenen Saison überwinterte die Werkself auf einem Platz, der für die Königsklasse gereicht hätte, brach in der Rückrunde aber ein und belegte nach dem Sturz auf den fünften Platz am 19. Spieltag kein einziges Mal mehr einen der anvisierten Top-vier-Plätze. Das Ziel muss daher lauten, ein ähnliches Szenario in dieser Saison zu vermeiden.

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