Vermaledeiter Irakkrieg

Man mag diese buchhalterische Bilanz zynisch finden angesichts von Tod und Zerstörung, die der vermaledeite Irak-Krieg vor zehn Jahren über das Land brachte. Aber man muss den Amerikanern zugutehalten, dass sie wenigstens versuchen, ihre Fehler gründlich aufzuarbeiten. Es geht diesmal nicht um politische oder militärische Entscheidungen, es geht ums Geld. Genauer gesagt: um verschwendetes Steuerzahler-Geld.

Man hat hierzulande gerne die merkantilen Motive des Feldzugs gegen Saddam Hussein betont. Nach dem Motto: Denen ging es doch nur ums Öl! Dass die USA nach dem Ende der Kämpfe auch Milliarden in den Wiederaufbau des Irak investiert haben, wurde gerne übersehen. Ein neuer Staat sollte errichtet werden, auf den Trümmern der Saddam-Diktatur. Allein, gut gemeint ist nicht unbedingt gut gemacht. Horrende Summen verschwanden in den Taschen windiger Profiteure oder wurden für sinnlose Infrastrukturprojekte verfeuert. Am Ende bleibt den Amerikanern die Erkenntnis, dass es leichter ist, einen Krieg zu gewinnen, als danach Frieden zu schaffen.

(RP)
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