Militäraktion offenbar gegen Hamas gerichtet Tödliche Razzia in Gaza-Stadt

Gaza (rpo). Bei einer Razzia in Gaza-Stadt hat die israelische Armee sieben Palästinenser getötet. Die Aktion verfolgte nur einen Tag nach einem Selbstmordanschlag in Tel Aviv.

Unter den Getöteten waren ein zweijähriger und ein 13-jähriger Junge. Weitere 25 Personen seien verletzt worden. Die Militäraktion richtete sich gegen eine Hochburg der militanten Hamas-Bewegung im Stadtteil Schidschaijah. Die Soldaten lieferten sich schwere Gefechte mit Dutzenden bewaffneten Palästinensern. Augenzeugen sagten, aus Kampfhubschraubern seien Raketen abgefeuert worden.

Die Hamas hatte sich gemeinsam mit den Al-Aksa-Märtyrerbrigaden zu dem Anschlag in Tel Aviv bekannt, bei dem in der Nacht zum Mittwoch neben dem Attentäter drei Menschen ums Leben kamen. Die Razzia in Gaza-Stadt begann gegen 01.50 Uhr (00.50 Uhr MESZ). Mit Panzern und Jeeps umstellte die Armee mehrere Wohnhäuser, die der Familie des Hamas-Aktivisten Jusef Abu Hein gehören. Abu Hein gilt als einer der wichtigsten Bombenbauer der militanten Bewegung.

Die Armee erklärte, die Soldaten hätten militante Palästinenser festnehmen wollen und seien unter Feuer geraten. Sechs Soldaten seien verletzt worden. Zu Opfern auf palästinensischer Seite nahmen die Streitkräfte nicht Stellung.

Nur wenige Stunden zuvor hatten Vertreter des so genannten Nahost-Quartetts - bestehend aus USA, EU, UN und Russland - ihren Friedensplan offiziell vorgelegt. Voraussetzung dafür war die Vereidigung des neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas. Nach der Übergabe der "Straßenkarte", die einen Weg zum Frieden im Nahen Osten aufzeigen soll, rief US-Präsident George W. Bush Israel und die Palästinenser zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf. Der Erfolg des Friedensplanes hänge vom vom guten Willen und dem Einsatz beider Seiten ab.

Auch Frankreich appellierte an Israel und die Palästinenser, die Chance zu nutzen. In einer Erklärung des Außenministeriums hieß es, beide Seiten müssten alles tun, damit die "Straßenkarte" zum Erfolg führe.

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