Nur Etappensieg

Die Gegner des Duisburger Oberbürgermeisters feiern ihren Erfolg mit verhaltener Freude. 68 000 gültige Stimmen für die Einleitung der Abwahl von Adolf Sauerland (CDU) sind zwar 13 000 über den Durst, aber keineswegs eine Garantie dafür, dass die Initiatoren der Abwahl auch in der nun folgenden Volksabstimmung obsiegen werden.

Zwar würden nur wenige Duisburger bestreiten, dass Sauerland nach der Loveparade-Katastrophe eine unglückliche Figur abgegeben habe. Doch schon die Forderung nach seinem Rücktritt haben vor allem die erhoben, die ihn nicht gewählt hatten. Moralisch mag sein Verhalten zwiespältig sein, juristisch konnte ihm kein Vorwurf gemacht werden.

Zudem arbeitet die Zeit für Sauerland. Je schwächer die Erinnerungen an das Unglück werden, desto mehr rücken für die Duisburger wieder die anderen Sorgen des Alltags in den Vordergrund. Und da fragen sich viele, wer auf Sauerland folgen könnte. Wahrscheinlich würde ein SPD-Mann auf den Chefsessel im Rathaus rücken. Aber bislang haben die Sozialdemokraten keinen Kandidaten präsentiert. Es dürfte schwierig werden, Wähler bis zum 11. März an die Wahlurnen zu locken, wenn die mögliche Alternative zu Sauerland ohne Gesicht bliebe.

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(RP)
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