Berlin Master-Studiengänge besser ausgelastet

Berlin · Die Zahl der aufgrund von Zugangsbeschränkungen der Universitäten unbesetzt gebliebenen Master-Studienplätze ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Im Wintersemester 2013/14 blieben nur noch 3861 oder 8,6 Prozent der Studienplätze unbesetzt, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage. Im Winter 2011/12 waren es demnach noch 5327 oder 14,6 Prozent, ein Jahr später 4271 (10,5 Prozent).

15 Jahre nach dem Start des sogenannten Bologna-Prozesses am 19. Juni 1999 reißt jedoch die Kritik an der damit verbundenen Umstellung der Studienstrukturen und Abschlüsse nicht ab. In Deutschland beklagen Studentenverbände, dass viele Bewerber nach dem dreijährigen Bachelor-Abschluss wegen zu hoher Hürden, in der Regel des Numerus clausus, keinen Anschluss-Studienplatz für den höheren Master erhielten. Es gebe auch zu wenig Plätze. "Das Gesamtangebot an Master-Studienplätzen ist derzeit bundesweit noch ausreichend", widerspricht die Regierung.

Nach den Zahlen des Bildungsministeriums beginnen nach dem Bachelor weniger Frauen als Männer ein weiterführendes Master-Studium. 64 Prozent der Männer, aber nur 60 Prozent der Frauen entschieden sich für den Master. Insgesamt liege die Quote derer, die den Master beginnen, bei 62 Prozent.

Das Ministerium widerspricht auch der Auffassung, Bachelor-Absolventen hätten auf dem Arbeitsmarkt weniger Chancen. "Der Bachelor kommt aus Sicht der Personalvorstände auf dem Arbeitsmarkt an: 26 Prozent aller Unternehmen hatten bereits Bachelorabsolventen eingestellt, bei den Großunternehmen sind es inzwischen fast 70 Prozent", schreibt das Ministerium.

Dies gilt aber weniger für den höheren öffentlichen Dienst: Nur Absolventen "mit Promotion oder mehrjähriger Berufserfahrung" könnten in den höheren Dienst eintreten, so das Ministerium. Diese Voraussetzungen erfüllen aber nur wenige: Das Bildungsministerium beschäftigt aktuell nur zwei Bachelor-Absolventen.

(mar)
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