Konsum-Krise?

Wohl kaum jemand in Deutschland hat die globale Schuldenkrise bisher am eigenen Leib gespürt. Wer hat schon weniger im Portemonnaie als vor der ersten Hilfsaktion für Griechenland? Es gehört zu den Eigenheiten dieser Krise, dass milliardenschwere Rettungsaktionen für die Schuldenstaaten Europas am Bürger real vorbeigehen – noch. So lange, bis der Staat dann doch Steuern erhöhen muss, Schulen nicht mehr sanieren und Autobahnen nicht mehr ausbauen kann.

Das ist aber noch nicht der Fall. Und deshalb muss man sich nicht darüber wundern, dass die Deutschen über den Konsum immer noch die Konjunktur anschieben. Sie kaufen – am liebsten hochwertige Güter. Das tun sie erstens, weil sich das Sparen bei extrem niedrigen Zinsen kaum lohnt; und zweitens, weil selbst ernannte Inflations-Auguren ihnen einreden, dass die Preissteigerungsrate bald astronomische Höhen deutlich jenseits der fünf Prozent erreichen wird. Das ist zwar Unsinn, zeigt aber Wirkung.

Das alles ist indes nur eine Momentaufnahme. Die Konjunkturschwäche ist an manchen Stellen schon spürbar. Und deshalb wird die Konsumfreude nachlassen, noch ehe wir die Schuldenkrise in ihren ganzen Ausmaßen wirklich zu spüren bekommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort